In der kalten Jahreszeit steigt bei vielen Menschen der Verbrauch von Taschentüchern und Hustentees rasant an. Zum Glück sind Erkältungen zwar sehr häufige, aber auch harmlose Atemwegserkrankungen in Gestalt akuter Infektionen, die von Rhinoviren oder Bakterien ausgelöst werden und mit Hausmitteln schnell zu kurieren sind. Auf die leichte Schulter nehmen sollte man die Erkältung trotzdem nicht. Wird sie verschleppt, entwickelt sich eventuell eine Lungenentzündung. Sie kann vor allem für ältere Menschen oder bei geschwächtem Immunsystem lebensbedrohlich sein. Symptome sind hier hohes Fieber, Schüttelfrost, Husten mit Auswurf, Brustschmerzen und Atemnot. Bakterielle Lungenentzündungen sind mit Antibiotika gut zu behandeln. Sind die Auslöser Viren, kommen Virostatika zum Einsatz. Daneben ist Winterzeit auch Grippe-Zeit: Dieser schweren potenziell lebensbedrohlichen Erkrankung sollte man mit einer jährlichen Impfung vorbeugen.
GEFAHR FÜR DIE BRONCHIEN
Zu den schweren Atemwegserkrankungen zählt auch COPD. Nach Schätzungen der WHO leiden weltweit etwa 600 Millionen Menschen an der chronischen Verengung der Atemwege, die sich im Verlauf der Krankheit meist verschlimmert. An den Bronchien und am Lungengewebe treten Entzündungen auf, die das Lungengewebe schließlich zerstören können. Wer COPD hat, leidet im Alltag häufig an Atemnot und Husten mit Auswurf. Rauchen, Luftverschmutzung, Feinstaub und genetische Faktoren wie etwa ein Mangel am Eiweißstoff Alpha-1-Antitrypsin zählen zu den Ursachen von COPD. Die Erkrankung ist nicht heilbar, aber ihre Symptome können gelindert und ihr Fortschreiten verlangsamt werden. Eine wichtige Maßnahme dafür ist Rauchstopp. Medikamente helfen dann, die Atemwege zu weiten und tragen dazu bei, Entzündungen zu reduzieren. Nicht zu unterschätzen ist die Wirkung von Rehabilitationsprogrammen. Sie bieten Betroffenen Atemtrainings, Psychotherapie und sportliche Aktivität.
Symptome wie Atembeschwerden, Kurzatmigkeit, Engegefühl in der Brust und Husten können allerdings auch bei Asthma Bronchiale auftreten. Die chronisch entzündliche Erkrankung kann durch Allergene wie Pollen oder Hausstaubmilben, Luftverschmutzung oder körperliche Anstrengung ausgelöst werden und sich schubweise verschlimmern. Eine Therapie umfasst langfristige Maßnahmen zur Kontrolle der Entzündung ebenso wie akute Maßnahmen, um die Symptome zu lindern. Inhalative Kortikosteroide können Entzündungen vorbeugen. Notfallsprays mit Beta-2-Sympathomimetika helfen bei einem Asthmaanfall innerhalb von höchstens zehn Minuten, allerdings nur für wenige Stunden.
BITTE NICHT RAUCHEN!
In Deutschland erkranken jährlich etwa 56.500 Menschen an Lungenkrebs. Er wird in zwei Haupttypen unterteilt: nicht-kleinzelliger und kleinzelliger Lungenkrebs. Die Erkrankung verursacht oft erst im fortgeschrittenen Stadium Symptome wie anhaltenden Husten, blutigen Auswurf, Brustschmerzen und Gewichtsverlust. Tabakrauch gilt als Hauptursache, wobei auch Luftverschmutzung und der Kontakt mit krebserregenden Stoffen wie Asbest eine Rolle spielen können. Die Therapie hängt von der Art des Lungenkrebses und dem Gesundheitszustand der Betroffenen ab. Wichtige Behandlungsformen sind Operationen, medikamentöse Therapie und Strahlentherapie.