Vorhofflimmern – anfallsartiges Herzrasen – ist die häufigste Herzrhythmusstörung. Zunehmend sind auch junge Menschen von Vorhofflimmern betroffen. Bei dieser Erkrankung kommt es zu einer ungeordneten, schnellen Erregung in den Herzvorhöfen, wodurch das Herz schneller und unregelmäßiger schlägt. Viele bemerken gar nicht, dass sie unter Vorhofflimmern leiden, während andere Menschen Symptome wie Herzrasen oder Herzstolpern spüren. Da Vorhof-
flimmern das Schlaganfallrisiko und die Sterblichkeit erhöht, ist eine frühzeitige Behandlung wichtig.
Herr Dr. Luik, wie behandeln Sie Vorhofflimmern in Ihrer Klinik?
Wir behandeln es mit einem minimalinvasiven Eingriff, der Katheterablation. Das Ziel der Katheterablation ist die elektrische Isolation der Lungenvenen, da bei 70 bis 80 Prozent der Betroffenen das Vorhofflimmern in den Lungenvenen ausgelöst wird. Es ist wichtig, dass die Patienten möglichst frühzeitig zu uns kommen, denn im Anfangsstadium der Erkrankung ist die Behandlung besonders effektiv.
Die Zahl der Katheterablationen steigt stetig. Welche Gründe sehen Sie hierfür?
In Deutschland sind alle Kardiologen für das Thema sensibilisiert, sodass Vorhofflimmern immer früher entdeckt wird. Auch der zunehmende Gebrauch von Fitness-uhren führt dazu, dass Patienten Unregelmäßigkeiten ihres Herzschlags von ihrer Smartwatch angezeigt bekommen und einen Arzt aufsuchen.
Wie schaffen Sie es, die Ursprungsorte des Vorhofflimmerns zu finden?
Wir haben viel Erfahrung mit der Behandlung des Vorhofflimmerns. Neben traditionellen Verfahren wenden wir in unserem Katheterlabor das ultrahochauflösende Kartierungssystem RHYTHMIA an. Mit diesem System können die Innenwand des Herzens komplett abgefahren und eine Unmenge von Messpunkten gesammelt werden. Dies gibt uns Aufschluss über den Ursprungsort des Vorhofflimmerns.