Treten Schmerzen im Lendenwirbelbereich auf, schließen Betroffene oftmals sofort auf einen Bandscheibenvorfall. Tatsächlich liegen jedoch in circa 25 Prozent der Fälle Veränderungen am Iliosakralgelenk (ISG) vor, der Verbindung von Kreuz- und Darmbein. Dr. Michael Schaefer, Facharzt für Neurochirurgie im Wirbelsäulenzentrum Würzburg, beantwortet die wichtigsten Fragen.
Wie lässt sich ein ISG-Syndrom feststellen?
Funktionsstörungen des ISG rufen im Becken oftmals Beschwerden im unteren Rücken hervor. Typischerweise leiden die Patienten unter starken einseitigen Schmerzen im Sitzen und in Seitenlage. Spezielle Provokationstests in der körperlichen Untersuchung, gezielte röntgengestützte Infiltrationen, der Ausschluss von beispielsweise rheumatischen Leiden und weitere Bilddiagnostik führen dann zur Diagnose.
Wie läuft die Behandlung ab?
Weist die Verbindung von Kreuz- und Darmbein bei einem Patienten Schäden auf, können Betroffene heute − falls konservative Maßnahmen nicht helfen − auch einen minimalinvasiven Eingriff wählen. Mit dem sogenannten iFuse Implant System gibt es eine klinisch bewährte Fusionsmethode, die Patienten langfristig erfolgreich hilft. Betroffene erhalten in einem etwa 40-minütigen Eingriff drei dreieckige Implantate, die den Beckenknochen und das Kreuzbein miteinander verbinden.
Wie lange dauert der Heilungsprozess?
Postoperativ stellt sich oft eine sofortige Schmerzlinderung ein, manchmal dauert es länger. Innerhalb der nächsten Wochen und Monate verwachsen die Dreiecksimplantate – dank einer speziellen porösen Oberflächenbeschichtung – schonend mit dem umliegenden Knochen. Nach einigen Wochen der Entlastung und einfacher Übungsbehandlungen können die meisten Patienten ihrem gewohnten Alltag wieder nachgehen. Das iFuse-Verfahren wird auch durch die Krankenkassen erstattet.
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