Gesund durch Bewegung

Sport ist Mord? Im Gegenteil! Nur wer sich ausreichend bewegt und es schafft, eine gewisse Routine in seinen Alltag zu integrieren, wird langfristig gesund bleiben und ein langes Leben haben.
Illustration von Tolga Akdogan
Illustration von Tolga Akdogan
Julia Thiem Redaktion

„Mit diesen Tipps klappt es noch mit dem Beach-Body“, lesen Mann und Frau jedes Jahr kurz vor dem Sommer in den einschlägigen Magazinen – am besten noch ohne Quälerei und Verzicht. Solche Überschriften sind aus zweierlei Gründen gefährlich: Erstens suggerieren sie, dass punktuell ein bisschen Sport bereits ausreiche, und es zweitens bei Bewegung und Sport maximal um die ideale Körperform, nicht aber um die Gesundheit ginge. Das ist insofern ein Trugschluss, als wir uns in unserer modernen Welt immer weniger bewegen. Der Weg zur Arbeit wird mit dem eigenen Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln bestritten, der Fahrstuhl bringt uns auf unsere Büroetage und der Lieferdienst am Abend das Essen fast bis auf die heimische Couch. Dazwischen sitzen wir am Schreibtisch, vor dem Computer oder starren aufs Smartphone, weshalb Sitzen bereits als das neue Rauchen und damit als Gesundheitsrisiko Nummer eins gehandelt wird.

Manche Menschen haben den Vorteil, dass sie nach einem langen Arbeitstag Bewegung ohnehin für den Stressabbau benötigen. Dann ist die regelmäßige Jogging-Runde kein Problem. Andere fühlen sich nach einem langen Tag im Job so erschöpft, dass neben Couch und TV am Abend nur noch wenig möglich scheint. Und genau hier zeigt sich: Wer Sport und Bewegung regelmäßig in seinen Alltag integrieren möchte, muss sich selbst und den inneren Schweinehund sehr gut kennen. Das kann beispielsweise bedeuten, dass ein Online-Gym der richtige Weg ist, weil sich die dortigen Kurse ohne lange Anfahrt in die Vorabend-Routine integrieren lassen. Andere brauchen wiederum die Atmosphäre und das Gemeinschaftsgefühl im Fitness-Studio für die eigene Motivation. „Wer erfolgreich etwas verändern will, muss einen Wunsch nicht nur identifizieren, sondern sich auch klar machen, welches Hindernis ihn davon abhält und dieses dann konkret angehen“, unterstreicht auch Motivationspsychologin Prof. Dr. Gabriele Oettingen.

Fakt ist, dass unsere lebenswichtigen Organe Bewegung für ihre normale Funktion genauso brauchen, wie unser Herz-Kreislauf-System regelmäßige Anreize. Das heißt, der Puls darf nicht nur, sondern sollte regelmäßig in Wallung kommen – moderat versteht sich. Für die Gesundheit ist es besser, ab und an die Treppe statt des Fahrstuhls in die fünfte Etage zu nehmen, als sich direkt an einem 20-Kilometer-Lauf zu versuchen. Das Risiko für Verletzung und Überlastung ist bei unzureichendem Trainingsgrad einfach zu hoch. Ideal als Anreiz für unser Herz-Kreislauf-System ist hingegen ein Puls um 100, der sich im Training mit Bewegungstrackern oder Smartwatches mittlerweile leicht messen lässt.

Das Schöne ist zudem: Es gibt mittlerweile kaum noch (gute) Ausreden, warum ein moderates Sportprogramm nicht regelmäßig in den Alltag integriert werden kann. Denn online sind mittlerweile jede Menge Kurse verfügbar – vom Intervalltraining über Yoga- und Pilates-Einheiten bis hin zum Kraft- und Ausdauersport. Und das für jedes Fitnesslevel. Für ein Mehr an Gesundheit, Beweglichkeit, ein längeres Leben und ja, vielleicht auch für den optimalen Beach-Body, wenn der denn das Ziel ist.

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