Herzenssache

Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören weltweit zu den größten gesundheitlichen Herausforderungen, sie gelten als moderne Volkskrankheiten. Ein Überblick über die häufigsten Formen.

Illustration: Stephanie Hofmann
Illustration: Stephanie Hofmann
Oskar Rheinhold Redaktion

Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, koronare Herzkrankheit: Sie gelten immer noch als Todesursache Nr. 1 in Deutschland. Und oft sind diese Erkrankungen vermeidbar. Zwar können auch nichtbeeinflussbare Faktoren Herz-Kreislauf-Erkrankungen Vorschub leisten, etwa Fettstoffwechselerkrankungen oder durch Viren hervorgerufene Entzündungen des Herzmuskels. Doch dass Rauchen, Übergewicht, mangelnde Bewegung und eine ungesunde Ernährung zu den entscheidenden Risikofaktoren gehören, bestreitet niemand. Die beste Prävention ist deshalb ein gesunder Lebensstil. Die Erforschung der Behandlungsmöglichkeiten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen schreitet stetig voran und zeigt mittlerweile beeindruckende Ergebnisse. Therapien sind oft komplex und von der individuellen Lage der Betroffenen abhängig.


Überblick: Die häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen


Koronare Herzkrankheit (KHK)

Bei der KHK sind als Folge von Gefäßablagerungen die Herzkranzgefäße verengt, die das Herz selbst mit Blut und vor allem Sauerstoff versorgen. Sauerstoffmangel kann den Herzmuskel schädigen und das Herz schwächen. Zudem können sich Blutgerinnsel bilden, die eine Arterie ganz verschließen – es kommt zu einem Herzinfarkt. 


Bluthochdruck

Als Ursache für Bluthochdruck identifiziert die Medizin mehrere, zusammenwirkende Faktoren, zu denen Übergewicht, Rauchen, mangelnde Bewegung, aber auch genetische Veranlagung gehören. Dauerhaft zu hoher Blutdruck führt zu einer Verhärtung und Verengung der Blutgefäße. Dadurch wird die Versorgung von Herz, Gehirn, Nieren und anderer Organe mit Sauerstoff schlechter. Bluthochdruck ist ein Risikofaktor für Herzinfarkte und Schlaganfälle.


Herzinsuffizienz

Eine Herzinsuffizienz bezeichnet eine Schwächung der Pumpfunktion des Herzens, das den Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgen kann. Die häufigsten Ursachen sind Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit und die Folgen eines Herzinfarkts. Im Verlauf nimmt die Pumpleistung immer stärker ab, unbehandelt kann eine Herzinsuffizienz zum Tod führen. Zudem lagert sich durch verschiedene Kompensationsmechanismen vermehrt Flüssigkeit im Körper ab („Wasser in den Beinen“).


Herzrhythmusstörungen

Bei Herzrhythmusstörungen ist der Ablauf der Herzmuskel­erregung gestört. Das Herz schlägt zu langsam, zu schnell oder unregelmäßig. Die Störungen können Folge einer Vielzahl von Herzerkrankungen sein, darunter KHK oder Bluthochdruck, Risikofaktoren sind aber zum Beispiel auch Diabetes, ein hohes Alter, Drogen- oder Alkoholmissbrauch. Gefürchtet ist das sogenannte Vorhofflimmern, welches das Schlaganfallrisiko erhöht.


Herzklappenerkrankungen

Bei einer Herzklappenerkrankung sind die Herzklappen, die als „Ventil“ zwischen den Vorhöfen und den Herzkammern liegen, entweder verengt oder sie schließen nicht mehr richtig. Dadurch wird der normale Blutfluss im Herzen gestört, es kann zu einer Herzinsuffizienz kommen. Ursachen sind unter anderem altersbedingte Verkalkungen der Herzklappen.
Ein guter Überblick über Therapiemöglichkeiten findet sich unter anderem auf der Website der Deutschen Herzstiftung unter 

www.herzstiftung.de.
 

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