Es ist ein Schnitter, heißt der Krebs

Mit welchen Mitteln ist dem Krebs beizukommen? Eine Übersicht erläutert Fortschritte in Prävention, Früherkennung und Therapie.

Illustration: Stephanie Hofmann
Illustration: Stephanie Hofmann
Frank Burger Redaktion

Krebs ist allgegenwärtig: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes starben 2023 in Deutschland daran 238.622 Menschen, das ist fast ein Viertel aller Todesfälle. Weltweit fielen laut der International Agency for Research on Cancer rund 9,74 Millionen Personen Krebs zum Opfer.

Doch es gibt Hoffnung: Krebstherapien haben sich in jüngster Zeit stark weiterentwickelt, vieles dreht sich um Innovationen wie individualisierte Therapien, Gentechnik und Impfstoffe. Ebenso wurden Prävention und Früherkennung verbessert.

Ein wichtiger Mosaikstein aktueller Präventionsmaßnahmen ist etwa die europäische Initiative Joint Action Prevent NCD. Das staatenübergreifende Programm soll Risikofaktoren für Krebs reduzieren. Schwerpunkte sind unter anderem die systematische Erhebung von Gesundheitsdaten und genetische Forschung zur Prädisposition.
 

BRUST- UND DARMKREBS: BESSERE FRÜHERKENNUNG


Auch die Früherkennung wurde in Deutschland systematisch optimiert, beispielsweise wird das Mammographie-Screening seit kurzem auch für Frauen im Alter zwischen 70 und 75 Jahren angeboten, die Zahl der Darmkrebs-Neuerkrankungen ist durch Vorsorgeuntersuchungen wie Koloskopien zurückgegangen.

Bei den Therapien ist die Medizin unter anderem durch personalisierte Krebsbehandlungen vorangekommen. Sie basieren auf der Analyse der genetischen und molekularen Eigenschaften eines Tumors, um die Behandlung darauf abzustimmen. 

Zu den wichtigen Verfahren zählt weiters die Genomsequenzierung eines Tumors, um wachstumsverursachende Mutationen zu identifizieren. Individualisierte Behandlungen umfassen außerdem zielgerichtete Medikamente, die spezifische Moleküle oder Signalwege in Krebszellen angreifen, sowie Antikörper-Wirkstoff-Konjugate, die zielgerichtete Antikörper mit Chemotherapie kombinieren.
 

IMMUNTHERAPIEN: EINE NEUE ÄRA


Ein Meilenstein sind Immuntherapien wie der Einsatz von Checkpoint-Inhibitoren: Hier verstärken Medikamente die Immunantwort gegen Tumorzellen. Die CAR-T-Zelltherapie wiederum nutzt genetisch veränderte Immunzellen, um Tumorzellen spezifisch zu attackieren.

Zu den innovativsten Ansätzen gehören Impfungen mit zwei Hauptkategorien: Präventive Impfungen schützen vor Infektionen, die mit bestimmten Krebsarten in Verbindung stehen, indem sie das Immunsystem trainieren, krebsverursachende Viren zu bekämpfen – Beispiele sind HPV-Impfstoffe gegen humane Papillomaviren, die unter anderem für Gebärmutterhals- und Analkrebs verantwortlich sind, sowie HBV-Vakzine, die vor Hepatitis-B-Viren schützen, die wiederum das Risiko für Leberkrebs erhöhen.

Therapeutische Impfstoffe aktivieren das Immunsystem, damit es bestehende Tumoren angreift. So wirkt der Wirkstoff Sipuleucel-T, der für die Behandlung von fortgeschrittenem Prostatakrebs zugelassen ist und aus patienteneigenen Immunzellen hergestellt wird. Noch etablierter sind mittlerweile mRNA-basierte Impfstoffe. Bei individualisierten Varianten entwickelt man mRNA-Sequenzen, die sich an den genetischen Merkmalen eines Tumors orientieren; allgemeine mRNA-Impfstoffe richten sich gegen Antigene, die in vielen Krebsarten vorkommen.

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