So wird der Sommer zum Vergnügen

Die beliebteste Jahreszeit der meisten Menschen steht kurz bevor. Wie der Sommer 2024 wird, da sind sich Meteorologen noch uneins. Wer ein paar wichtige Tipps beachtet, kommt aber in jedem Fall fit durch die heißen Monate.

Illustration: Elena Resko
Illustration: Elena Resko
Julia Thiem Redaktion

Sommer, Sonne, Sonnenschein – für die meisten Deutschen gehören die Sommermonate zur beliebtesten Jahreszeit. Allerdings war 2023 laut dem Erdbeobachtungsprogramm Copernicus das wohl wärmste Jahr seit rund 100.000 Jahren. Und Europa ist tatsächlich der Kontinent, der sich am schnellsten erwärmt. Entsprechend gilt es diesen und wohl auch die kommenden Sommer, besonders auf die eigene Gesundheit zu achten.

Darauf machten auch verschiedene Organisationen des Gesundheitswesens im Rahmen des Hitzeaktionstages am 5. Juni aufmerksam. Man übernehme Verantwortung, denn Deutschland müssen hitzeresilient werden, betont beispielsweise Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt: „Mit dem Hitzeaktionstag wollen wir nicht nur auf die hitzebedingten Gesundheitsrisiken aufmerksam machen. Im Fokus steht die Frage, wie gut Deutschland auf die in Zukunft noch längeren und intensiveren Hitzeperioden vorbereitet ist. Ziel muss es sein, hitzebedingte Erkrankungen und Todesfälle zu vermeiden und das Gesundheitssystem vor einer Überlastung zu bewahren."
 

TRINKEN, TRINKEN, TRINKEN


Doch wie genau wird man hitzeresilient? Ganz grundlegend, indem man insgesamt achtsamer wird und auf die Zeichen des Körpers hört. Vor allem ist es wichtig, gerade an heißen Tagen genügend zu trinken. Schwindel, Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme sind Anzeichen dafür, dass der Körper nicht mehr genug Flüssigkeit zur Verfügung hat. Ob Getränke eiskalt oder lieber heiß sein sollten, daran scheiden sich die Geister. Und wie so oft, liegt die Wahrheit in der Mitte: Zimmertemperatur. Die ist deshalb ideal, weil der Körper keine Energie benötigt, die kalten Getränke auf Körpertemperatur zu bringen, sie sorgt gleichzeitig aber auch nicht für zusätzliche Wärme. In jedem Fall gilt es, zu trinken, bevor man wirklich Durst verspürt. Denn das ist bereits ein Signal des Körpers, dass ihm Wasser fehlt. Und genau das sollten wir gerade im Sommer auch bevorzugt trinken. Übrigens: Auch ein Hungergefühl kann ein erstes Anzeichen für Durst sein. Also lieber gleich vorsorglich ein Glas Wasser trinken und schauen, ob der Hunger nicht ganz schnell verschwindet.
 

SONNENSCHUTZ IST EIN MUSS


Neben der gefüllten Wasserflasche sollte auch stets ein ausreichend hoher Sonnenschutz zur Hand sein, denn die UV-Belastung nimmt auch in Deutschland kontinuierlich zu. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) zeigt dem Sonnenbrand deshalb passend zur Fußball-EM im eigenen Land in einer großen Aktion die „rote Karte“. In allen zehn Gastgeberstädten stellt das BfS dafür in den Fan-Zonen und in der Nähe der Stadien kostenlos Sonnencreme in Spendern und Informationen zur aktuellen UV-Belastung zur Verfügung, die in den Sommermonaten besonders intensiv ist. Freiluft-Fußballvergnügen, ja bitte, aber eben gut gecremt, findet auch BfS-Präsidentin Inge Paulini: „Die UV-Strahlung ist ein Gesundheitsrisiko, das häufig unterschätzt wird. Die Sonnencremespender sollen daran erinnern, wie wichtig das Eincremen ist, und sie ermöglichen es, das direkt in die Tat umzusetzen.“ So können alle draußen mitjubeln, auch an sonnigen Tagen.
 

VORSICHT BEI OUTDOOR-AKTIVITÄTEN


Apropos draußen: Da ist man im Sommer ja besonders gerne. Wandern, Radeln, ein kühles Bad im Baggersee um die Ecke – Menschen sind im Sommer in der Regel deutlich aktiver. Das ist einerseits gut, denn Bewegung ist eine unglaublich wirksame Möglichkeit, gesünder und länger zu leben, weiß US-Kardiologin Susan Cheng, Mitautorin einer groß angelegten Studie zur Herzgesundheit in den USA. Das Risiko von Frauen für einen tödlichen Herzinfarkt, einen Schlaganfall oder ein anderes kardiovaskuläres Gesundheitsproblem reduzierte sich um 36 Prozent, bei Männern immerhin um 14 Prozent, zeigen ihre Studienergebnisse. Aber Vorsicht: Auch hier spielen die Temperaturen eine wichtige Rolle. Moderate Bewegung ist bei sehr hohen Temperaturen die bessere Wahl. Außerdem ist es klug, sportliche Aktivitäten eher in die Morgen- oder Abendstunden zu verlegen, wenn es wieder etwas kühler ist. 

Das gilt übrigens auch fürs Schwimmen: Wer total aufgeheizt ins sehr kalte Wasser springt, riskiert durch diesen „Temperaturschock“ für den Körper einen Anstieg des Blutdrucks, der wiederum den Kreislauf erheblich belastet. Wer diese Regeln berücksichtigt, dem sei die Abkühlung im Schwimmbad oder am nahegelegenen See jedoch gegönnt. Auch mit Kindern kann Baden im Sommer eine willkommene Auszeit sein. Und damit die stress- und unfallfrei verläuft, ist jetzt der ideale Zeitpunkt, noch eben schnell das Seepferdchen zu machen, bevor der Sommer vollends da ist.

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