Herr Wienen, mit Ihrem Start-up Dogscan wollen Sie die Früherkennung von Lungenkrebs ermöglichen, indem Hunde Tumoren erschnüffeln – wie geht das?
Vermutlich sind es flüchtige organische Verbindungen, die Krebszellen riechbar machen. Hunde können sie wahrnehmen, selbst wenn der Tumor sich noch in einem sehr frühen Stadium befindet. Normalerweise wird Lungenkrebs erst entdeckt, wenn er schon weit fortgeschritten ist und die Heilungschancen gering sind.
Wie läuft der Prozess der Früherkennung ab?
Unsere Kunden bekommen eine von uns entwickelte Maske geschickt, die fünf Minuten getragen werden muss und dann luftdicht verschlossen an uns zurückgeht. Anschließend packen wir immer 100 Masken in Suchboards und unsere Hunde riechen daran, immer fünf unabhängig voneinander. Die Tiere wurden ein Jahr lang ausgebildet, die Wahrscheinlichkeit, dass die Hunde richtig liegen, beträgt 99 Prozent. Für einen positiven Befund müssen drei Hunde zum gleichen Ergebnis kommen. Negativ ist der Test, wenn keiner einen Treffer anzeigt. Schlagen ein bis zwei Hunde an, darf der Kunde den Test kostenlos wiederholen, bis er eindeutig ist.
Was passiert bei einem positiven Ergebnis?
Wir geben den Hinweis: Bei Ihnen gibt es Anzeichen für einen Lungentumor. Dann muss der Betroffene zum Arzt für Untersuchungen und Diagnose. Bisher hatten wir eine Frau mit positivem Test, im Krankenhaus wurde tatsächlich Lungenkrebs festgestellt. Wir halten intensiven Kontakt zu ihr.
Ist Ihr Verfahren bei Medizinern anerkannt?
Viele Mediziner sind aufgeschlossen, ebenso Krankenkassen, aber sie warten auf die Ergebnisse einer wissenschaftlich wasserdichten Studie, das müssen sie natürlich auch – Dogscan arbeitet gerade an einer Studie, zusammen mit Dr. Christian Grah, Leitender Arzt Pneumologie und Lungenkrebszentrum Berlin.
www.dogscan-deutschland.de