Es handelt sich um ein biologisches Verfahren, das im Vergleich zu Chemo- und Strahlentherapie kaum nennenswerte Nebenwirkungen hat. Die Wirkung besteht in der Aktivierung einer sehr spezifischen Immunantwort gegen den Tumor des jeweiligen individuellen Patienten. Dieses wird erreicht durch Impfung mit VOL-DC.
2015 erhielt das IOZK, erstmalig in Europa, die Herstellungserlaubnis für diesen Impfstoff. Er besteht aus Dendritischen Zellen (DC) des Patienten, die mit Antigenen des patienteneigenen Tumors beladen und durch Zugabe eines Vogelvirus (Newcastle Disease Virus, NDV) als Immunverstärker aktiviert werden.
DC üben im Immunsystem eine Schlüsselfunktion aus: Sie vermitteln spezifischen Abwehrzellen (sog. T-Zellen) Informationen über abzuwehrende Zielstrukturen, in diesem Falle über sog. Tumorantigene (TA). Dank modernster Zellkulturtechnik lassen sich DC nach einer einfachen Blutabnahme im Labor züchten.
Der Impfstoff VOL-DC enthält neben DCs und TAs als dritte Komponente einen Immunverstärker. Es handelt sich um das NDV Virus, das sowohl anti-tumorale wie auch immunstimulierende Eigenschaften besitzt.
NDV ist in der Lage, selektiv Tumorzellen zu infizieren und zu zerstören. Dabei entsteht ein sog. Virales Onkolysat (VOL). Durch Beladung mit diesem Gemisch aus Resten zerstörter Tumorzellen erhalten DC im Labor die erforderlichen Informationen über die TAs der Krebszellen des Patienten. Der Impfstoff VOL-DC wird für jeden Patienten individuell hergestellt. Bei seiner Anwendung handelt es sich daher wortwörtlich um eine Personalisierte Medizin. Der Impfstoff wird dem Patienten in die Haut injiziert. Durch Mehrfachimpfung in Kombination mit NDV wird das Immunsystem gegen ein weiteres Tumorwachstum trainiert. Der Impferfolg wird durch regelmäßiges Immun-Monitoring von Blutproben überprüft.
Erzielung von Synergieeffekten: Durch das Impfverfahren werden Tumor- spezifische T-Killerzellen sowie Gedächtnis T-Zellen generiert, die versuchen, den Tumor zu infiltrieren und zu attackieren. Dagegen kann der Tumor Resistenzmechanismen entwickeln. Einer davon besteht in der Erzeugung von Negativsignalen an die T-Zellen über sog. Checkpoint-Rezeptoren, z.B. PD-1. Dieser Immun-Escape Mechanismus von Tumorzellen kann seit kurzem durch Gabe spezifischer Antikörper wieder aufgehoben werden, sodass die Tumor- infiltrierenden T-Zellen wieder aktiv werden können. Die Kombination des am IOZK etablierten Impfverfahrens mit solchen für die klinische Anwendung zugelassenen Checkpoint-inhibitorischen Antikörpern verspricht Synergieeffekte zu erzeugen und kommt bei klinischer Indikation in Köln zur Anwendung.
Durch die individualisierte Behandlung bemühen sich Ärzte und Wissenschaftler des IOZK, den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen und die Lebensdauer und Lebensqualität der Patienten zu erhöhen. Die Kosten für diese neuartigen Therapieverfahren werden in der Regel von den privaten Krankenversicherungen erstattet.
Immuntherapie gegen Krebs
Das IOZK in Köln bietet einzigartiges Impfverfahren an.
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