Die neue Kinderwelt

Spucktuch, Bettchen, Spieluhr? Was braucht mein Baby wirklich?
Baby-Erstausstattung
Baby-Erstausstattung
Tina Angerer Redaktion

Das wichtigste nach der Ankunft eines Babys sind gute Nerven. Die gibt es leider nicht zu kaufen. Die gute Nachricht ist: Sonst gibt es praktisch alles. Eltern eröffnet sich eine neue riesige Konsumwelt. Zu den absoluten Basics gehört neben Kinderwagen, Windeln und einer Creme gegen wunden Po das Babybett. Etabliert sind heute Beistellbettchen. Das heißt, das Baby liegt im halboffenen Bett direkt neben der Mutter wie in einer Art Bucht. Gerade am Anfang  ist das unbezahlbar. Kein Aufstehen zum Stillen in der Nacht, einfach das Baby rüberholen. Und zum Beruhigen reicht es oft schon, die Hand zum Baby zu strecken. Bei Schlafanzug und Schlafsack gilt die goldene Babyregel: Immer etwas zum Wechseln haben. Sprich zwei Schlafsäcke, falls einer mitten in der Nacht vollgespuckt wird oder ein anderes Malheur die Nachtruhe beendet.


Apropos vollgespuckt: Zum Accessoire Nummer eins einer jungen Mutter wird das Spucktuch, lässig über die Schulter geworfen, auch für Papas, Omas und anderen Besuch geeignet. An diesen  Baumwoll-Tüchern sollte man nicht sparen, weder qualitativ noch von der Menge her.


Die meisten Mütter stillen. Trotzdem empfehlen Hebammen: Eine Babyflasche und ein paar Fläschchen Fertigmilch sollte man von Anfang an im Hause haben, falls etwas nicht klappt. Auch wenn es nur der Beruhigung der Mutter dient, und damit der ganzen Familie. Das Abpumpen kann der stillenden Mama ein bisschen Freiheit verschaffen. Ob und wann das Baby da mitmacht, kann man nur ausprobieren. Klar ist aber: Manuelle Pumpen sind nur für gelegentliches Abpumpen geeignet,  wer wegen Stillproblemen dauernd pumpen muss, sollte sich eine elektrische aus der Apotheke leihen –  zum Teil übernimmt die Kosten sogar die Krankenkasse.


Zu den ganz feierlichen Momenten gehört das Baden des Babys. Es gibt Bade-Eimer, da kauert das Kind drin. Manche Babys, gerade aus der Geborgenheit des Mutterleibs in die große kalte Welt gestoßen, mögen die Enge im Eimer. Der Nachteil ist, man kann ihn nicht lange benutzen, da ist die Babywanne praktischer. Mit einem Gestell, das man auf den Wannenrand stellt, ist das Ganze rückenfreundlicher, besonders für große Väter. Von Badezusätzen raten Experten eher ab, ein Thermometer ist allerdings zu empfehlen.


Ein typisches Geschenk ist die Spieluhr, die den Kleinen beim Einschlafen helfen soll. Ein Tipp:  Am besten sucht man die selbst aus, und zwar mit einer Melodie, die man wirklich richtig gerne mag, denn die hört man unter Umständen jahrelang. Auch Plüschtiere werden gerne beim Baby-Besuch mitgebracht. Ein Neugeborenes braucht kein Plüschtier und kein Schnuffeltuch, es wird sogar davon abgeraten, im Babybett irgendwelche Teile liegen zu haben, die dem Baby die Luftzufuhr erschweren könnten.

Guter Hase, schlechter Hase

Später, wenn die Kinder greifen können, wenn sie um sich herum Dinge grapschen können, werden die Tierchen interessant. Das Problem: Das Baby sucht sich sein Lieblingsteil dann selbst aus. Schlau sind die Eltern, die dann noch wissen, von wem der Hase war oder sich gleich den Kassenzettel haben geben lassen, denn: Wenn ein Lieblingshase auserkoren ist, sind auch identische Zweit- und Dritthasen zu empfehlen. Für Krisensituationen (siehe vollgespuckt), Waschgänge, Krippe/Kindergarten und schlicht als Verschleiß-Verzögerung. Ausgefallene Einzelstücke aus fremden Ländern oder vergangenen Jahrzehnten bringen da möglicherweise Probleme. Und noch ein Hinweis aus der Praxis: Ein Hase, der nicht waschmaschinentauglich ist, ist ein schlechter Hase.


So klein der neue Mensch auch sein mag, er entscheidet schon vieles selbst und tut dies deutlich hörbar kund. Deswegen gilt für Eltern das Trial-and-Error Prinzip. Und für alle, die sich auf ein Kind freuen und sich gut vorbereiten wollen, gibt es noch eine gute Nachricht: Die Geschäfte haben auch nach der Geburt geöffnet. Dann geht das Babyshoppen erst richtig los.

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