Typische Auslöser und Symptome von Vorhofflimmern
Basis für die Entwicklung von Vorhofflimmern sind Veränderungen der muskulären Architektur, die durch Alterungsprozesse begünstigt und durch Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzklappenveränderungen, koronare Herzerkrankung und Diabetes beschleunigt werden können. Ausgelöst wird Vorhofflimmern meist durch Extraschläge, die aus versprengten Herzmuskelzellen in den Lungenvenen kommen. Der resultierende unregelmäßige und oft auch schnelle Herzschlag erzeugt Symptome wie Herzstolpern, Herzrasen, Atemnot und Angst. Bei der Behandlung des Vorhofflimmerns geht es um drei Dinge: Verhinderung eines Schlaganfalls, Vermeidung von Langzeitschäden an Herz, Blutgefäßen und Hirn sowie um die Verbesserung der Lebensqualität.
Katheterablation
Der Eingriff wird unter lokaler Betäubung durchgeführt. Mit einem Katheter, der über die Leiste ins Herz vorgeschoben wird, wird gezielt das verantwortliche Gewebe verödet, sodass die Herzrhythmusstörung terminiert wird. Dieser Eingriff wird „Lungenvenenisolation“ genannt. Der große Vorteil dieses Eingriffs ist, dass er unter lokaler Betäubung im Dämmerschlaf stattfindet. Leider ist es jedoch oft notwendig, den Eingriff mehrmals zu wiederholen, um einen nachhaltigen Erfolg zu erzielen.
Chirurgische Ablation
Bei hartnäckigen Fällen können wir auf die chirurgische Ablation zurückgreifen. Sie wird durch Herzchirurgen minimal invasiv unter Vollnarkose gemacht. Durch kleine Schnitte an der Brustwand werden Kamera und Instrumente eingeführt, um dann am Herzen dieselben Verödungen durchzuführen wie bei der Katheterablation. Das heißt: Eine Lungenvenenisolation von außen wird auf der Herzoberfläche gemacht, zusätzlich wird das linke Herzohr, welches für das Schlaganfallsrisiko verantwortlich ist, abgetrennt. Dies bringt den großen Vorteil, dass nach dem Eingriff kein Blutverdünner mehr notwendig ist.
Der Eingriff dauert in der Regel 90 Minuten und ist sehr erfolgreich (> 90 % Freiheit von VHF). Nach dem Eingriff bleiben Patienten drei bis fünf Tage in der Klinik. Eine Rehabilitation ist nicht notwendig.
Der Hybrid-Ansatz
„Hybrid“ beinhaltet die Kombination verschiedener Techniken und Gedankenansätze. In der klinischen Situation von Patienten mit komplexem Vorhofflimmern kombiniert der Hybridgedanke das Beste aus Herzchirurgie und Kardiologie. Der herzchirurgische Eingriff wird in seltenen Fällen (< 10 %) durch den kardiologischen Eingriff vervollständigt. Dort kann dann der Elektrophysiologe, bei erneuten Herzrhythmusstörungen nach 3 Monaten, mit dem Katheter im Herzinneren die Situation neu analysieren (mit einem 3D-Mapping) und gegebenenfalls mit einer umschriebenen Energieabgabe „nachbehandeln“. Dies nennt sich ein gestaffeltes Hybrid-Vorgehen. Neueste Studien [1] zeigen, dass die Kombination beider Verfahren die Ergebnisse bei der Vorhofflimmer-Behandlung deutlich verbessern kann.
Das Hybridverfahren ist besonders geeignet für Patienten mit bereits seit langem bestehendem Vorhofflimmern, deutlich vergrößertem linken Vorhof, mehrfacher erfolgloser Katheterbehandlung und/oder Patienten die keinen Blutverdünner einnehmen können oder wollen.
[1] (Hybrid Ablation Versus Repeated Catheter Ablation in Persistent Atrial Fibrillation: A Randomized Controlled TrialJ Am Coll Cardiol EP. Jan 18, 2023.)
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