Was zunächst wie eine harmlose Hautreizung wirkt, kann zu einer erheblichen Belastung werden: Für Menschen mit dialysepflichtiger chronischer Nierenerkrankung (CKD) ist anhaltender Juckreiz eine häufige und belastende Begleiterscheinung.1⁻3
Der Fachausdruck dafür ist „CKD-assoziierter Pruritus“. Bis zu 67 % der Hämodialyse-Patienten sind hiervon betroffen.2’3 Dennoch werden die Symptome oft übersehen, auch weil Betroffene sich nicht trauen, über ihre Beschwerden zu sprechen4 – sei es aus Unwissenheit oder Scham.
WENN DIE HAUT STÄNDIG JUCKT
Der Juckreiz tritt mitunter am gesamten Körper auf, kann sich aber auch auf Bereiche wie Gesicht, Rücken oder den Dialysearm beschränken.4⁻6 Mal besteht das Bedürfnis zu kratzen nur zweitweise, teils liegt der Juckreiz aber auch permanent vor.7 Faktoren wie Stress, ungeeignete Hautpflege, Bewegung oder extreme Temperaturen können die Symptome auslösen oder verstärken.4
Der chronische Juckreiz kann sich dabei stark auf den Alltag und das Sozialleben auswirken. Betroffene leiden unter Schlafstörungen, Erschöpfung, Schmerzen und Depressionen.2’7⁻9 Der ständige Drang zu kratzen und die sichtbaren Hautveränderungen führen zu einer Stigmatisierung, weshalb viele Patienten zunehmend soziale Kontakte meiden und sich isolieren. All dies verschlechtert die Lebensqualität der Betroffenen erheblich.10
REDEN HILFT – NICHT NUR MIT MEDIZINISCHEM FACHPERSONAL
Trotz enormer Einschränkungen zögern viele Betroffene, sich medizinische Hilfe zu holen.4 Nur etwa 30 % der Menschen mit CKD-bedingtem Juckreiz suchen einen Arzt oder eine Ärztin auf.11 Häufig wissen sie nicht, dass der quälende Juckreiz mit ihrer Nierenerkrankung zusammenhängt. Zudem empfinden Patienten das Thema oft als unangenehm oder sind unsicher, mit wem sie darüber sprechen sollen. Dabei ist das Arztgespräch ein entscheidender Schritt, um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
Betroffene sollten auch ihre Dialysesitzungen nutzen, um sich mit anderen Patienten auszutauschen. Der Kontakt zu Menschen mit ähnlichen Erfahrungen kann emotional entlasten und praktische Tipps liefern. Auch Pflegekräfte sind wichtige Ansprechpartner, die ihnen weiterhelfen können.
SO GEHEN SIE DEN ERSTEN SCHRITT
Wenn Sie oder ein Familienmitglied unter chronischer Niereninsuffizienz und zusätzlichem Juckreiz leiden, ist es wichtig, dass Sie Ihre Beschwerden ansprechen und sich Hilfe holen. Es empfiehlt sich, Ihre Symptome zu dokumentieren, damit Sie selbst und Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihren Juckreiz besser einschätzen können. Diese Aufzeichnungen helfen bei der Diagnosestellung. Falls keine andere medizinische Ursache vorliegt, handelt es sich wahrscheinlich um CKD-bedingten Juckreiz.4 Dieser kann gezielt behandelt und die Symptome gelindert werden.
Auf www.sagwennsjuckt.de können Sie ein kostenloses Juckreiztagebuch herunterladen, das Sie in Ihrem Gespräch mit dem ärztlichen Fachpersonal unterstützt. Zögern Sie nicht, den ersten Schritt zu tun – sprechen Sie darüber!
WAS TUN, WENN’S JUCKT?
Dokumentieren: Notieren Sie Körperbereich, Zeitpunkt, Intensität und Dauer des Juckreizes, um mögliche Auslöser und Muster zu erkennen.
Ansprechen: Sprechen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, Pflegekräfte oder Mitpatienten auf Ihre Beschwerden an.
Trigger meiden: Falls Sie einen Auslöser identifiziert haben, versuchen Sie diesen zu meiden. Informieren: Weitere hilfreiche Informationen zum Thema CKD-assoziierter Pruritus finden Sie auf:
www.sagwennsjuckt.de