»Klimaschutz im Eigenheim ist Werterhalt«

Sabine König von der LBS NordOst erklärt, wie Hausbesitzer mit Sanierungen Klima schützen, Kosten senken und den Wert ihrer Immobilie sichern können.

Sabine König, Vorstandsmitglied der LBS Landesbausparkasse NordOst AG und Präsidentin der Europäischen Bausparkassenvereinigung.
Sabine König, Vorstandsmitglied der LBS Landesbausparkasse NordOst AG und Präsidentin der Europäischen Bausparkassenvereinigung.
LBS NORDOST Beitrag

Frau König, Sie beschäftigen sich schon lange mit dem Thema Klimaschutz im Eigenheim. Können Sie uns ein Beispiel nennen, warum Hausbesitzer vom Klimawandel betroffen sind?

Das Klima verändert sich spürbar. Es wird heißer, die Regenmuster verschieben sich und Extremwetter wie Stürme oder Überschwemmungen treten häufiger auf. Solche Ereignisse können Häuser erheblich beschädigen: Hitze lässt Fassaden reißen, Stürme reißen Dachziegel herunter und Starkregen flutet Keller. Für Eigentümer bedeutet das Wertverlust und steigende Versicherungskosten. Damit es nicht noch schlimmer wird, muss der CO2-Ausstoß von Gebäuden gesenkt werden. Schon heute entfallen rund 32 Prozent der deutschen CO2-Emissionen auf Gebäude – sie stehen also nicht nur unter Klimadruck, sondern auch im Fokus der Politik.
 

Was können Hausbesitzer dagegen tun?

Wir müssen uns ehrlich mit der Situation auseinandersetzen: Der Klimawandel lässt sich nur noch abmildern, nicht mehr aufhalten. Deshalb braucht es zwei Dinge: Gebäude, die wenig Energie verbrauchen und zugleich besser mit Hitze, Starkregen oder Sturm umgehen können. Wer meint, durch Nichtstun Geld zu sparen, irrt. Allein zwischen 2001 und 2021 hat der Klimawandel Deutschland wirtschaftlich mindestens 145 Milliarden Euro gekostet – und bis 2050 könnten die Schäden auf bis zu 900 Milliarden Euro steigen.

Gerade ältere Häuser sind oft schlecht gedämmt. Vor allem Gebäude aus der Nachkriegszeit benötigen dringend energetische Sanierungen, sonst drohen nicht nur höhere Energiekosten, sondern auch Probleme bei der Versicherbarkeit. Neue Häuser sind durch gesetzliche Vorgaben meist schon energieeffizient, doch beim Bestand besteht großer Handlungsbedarf.
 

Und wie lassen sich solche Sanierungen umsetzen?

Man kann drei Strategien verfolgen, die das Bundesbauministerium empfiehlt: erstens Ausweichen – also von vornherein nicht in hochgefährdeten Lagen bauen, etwa in Überschwemmungsgebieten. Zweitens Anpassen – das bedeutet, so zu bauen oder umzubauen, dass Schäden minimiert werden, zum Beispiel durch bessere Verschattung, robustere Fenster oder Regenwasserspeicherung. Und drittens Widerstand leisten – etwa indem man Keller so gestaltet, dass Wasser kaum eindringen kann.

Wer in Energieeffizienz investiert, profitiert doppelt: Die Heizkosten sinken und der Immobilienwert steigt. Laut Verbraucherzentrale liegt die Kostenbelastung für 100 m2 in Effizienzklasse „H“ mehr als 4.000 € jährlich über der Klasse „A“. Eine weitere Studie zeigt, dass energieeffiziente Wohnungen mit der Bestnote „A“ im Schnitt 364 Euro pro Quadratmeter teurer angeboten werden als vergleichbare mit einer schlechteren Bewertung. Eine energieeffiziente Immobilie macht gleichzeitig unabhängiger von schwankenden Energiepreisen – ein wichtiger Punkt, wenn der CO2-Preis ab 2027 auch für Gebäude am Markt gehandelt wird.
 

Muss jetzt jeder Hausbesitzer ein Bauexperte werden?

Nein. Wir bei der LBS NordOst begleiten unsere Kunden gemeinsam mit den Sparkassen bei jedem Schritt – von der Planung über die Finanzierung bis zur Umsetzung. Wir prüfen Risiken, helfen bei der Auswahl passender Fördermittel und stellen günstige Kredite bereit. So stellen wir sicher, dass Eigentümer ihr Zuhause zukunftsfest machen und zugleich den Wert ihrer größten Investition langfristig sichern.

www.lbs.de/unternehmen/bausparkassen/lbs-nordost.html

 

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