Kühe fressen überwiegend Gras, Silagen und Nebenprodukte der pflanzlichen Produktion. Daraus produzieren sie das Grundnahrungsmittel Milch sowie Dünger für Ackerflächen. Solche Nährstoffkreisläufe sind wichtig für die nachhaltige Lebensmittelproduktion – und Alltag auf dem Milchhof von Klara Wolf.
Eine große Weide, darauf friedlich grasende Kühe, ein Trecker rollt über ein Feld. Hier liegen das Zuhause und der Arbeitsort von Klara Wolf. Die Jungbäuerin betreibt mit ihrer Familie bereits in der 10. Generation einen konventionellen Milchviehbetrieb im hessischen Höchst-Dusenbach im Odenwald (@schaefer.wolf.gbr auf Instagram). Die 30-Jährige zählt zu einer neuen Generation von Junglandwirt:innen, die der Milch eine nachhaltige Zukunft bereiten möchten. Dafür betreibt sie eine sogenannte Kreislaufwirtschaft. „Das heißt, die auf dem Betrieb benötigten Ressourcen werden überwiegend aus eigener Produktion gewonnen, als Futter für Kühe und Biostrom verwertet und als natürlicher Dünger den Flächen wieder zugeführt – so schließt sich der Kreis“, erklärt die Milchbäuerin. Zu ihrem Hof gehören neben den Weiden für die Kühe auch 145 Hektar Ackerland, auf dem die Familie verschiedene Getreidesorten anbaut. Neben Futtergetreide und Stroh für die Tierwirtschaft wird hier auch Brotweizen zum menschlichen Verzehr produziert.
Mit Grünland und Ackerbau zu nachhaltiger Lebensmittelproduktion
Milcherzeugung und Getreideanbau greifen in Klaras Betrieb effizient ineinander. Die Kühe grasen auf der Weide, liefern Milch, und ihre Ausscheidungen werden als Gülle und Mist in einer Biogasanlage zu Strom umgewandelt. Damit ist Klaras Hof einer von etwa 9.600 Biogas-Betrieben in Deutschland, die Vorreiter für effizienten Ressourceneinsatz in der Landwirtschaft sind. „Nachhaltiges Wirtschaften ist Kernelement unseres Betriebs“, sagt sie und fügt hinzu: „Diese Form der Landwirtschaft ist allerdings kein neues Konzept, sondern wird seit Jahrhunderten so betrieben. Heute optimieren wir die Kreisläufe nur mit moderner Technologie.“ Und dabei erfüllt Klaras konventioneller Milchhof nicht einmal den Bio-Standard. Nachhaltige Kreisläufe und gesunde Kühe haben sie trotzdem.
Klara bietet auch Hofführungen an und hat oft Schulklassen zu Besuch im Kuhstall. „Mir ist wichtig, dass die Menschen sehen, wie wir wirtschaften und wie gut es unseren Kühen geht. Wir laden alle herzlich ein, zu uns zu kommen. Wir sind stolz auf unseren Betrieb und wollen das transparent zeigen.“
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EINE NACHHALTIGE LANDWIRTSCHAFT FUNKTIONIERT NUR MIT NUTZTIEREN
In der Landwirtschaft fallen große Mengen Nebenprodukte wie Pflanzenreste an, die der Mensch nicht verzehren kann. Das betrifft bis zu 85 Prozent der pflanzlichen Produkte aus der Landwirtschaft. „Milchkühe können diese nicht essbare Biomasse in nährstoffreiche Milch verwandeln und machen sie so für den Menschen nutzbar. Das ist einer der wichtigen und notwendigen Schritte im Kreislauf der pflanzlichen Ernährung“, sagt Prof. Dr. Wilhelm Windisch von der Technischen Universität München. Nur mit Pflanzen- und Tierproduktion bleiben die Nährstoffkreisläufe im gesamten Agrarsystem erhalten, so der Experte. Und das kommt nicht nur unserer Nahrungsgrundlage, sondern auch der Umwelt zugute: Gemessen am verzehrbaren Protein, das uns Milchkühe liefern, sei der CO2-Fußabdruck von Kühen relativ gering.
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