Wann ist ein Zuhause smart? Wenn Haushaltsgeräte, Sicherheitssysteme und Energiemanagementlösungen miteinander vernetzt sind, automatisch gesteuert werden und sich auch aus der Entfernung bedienen lassen. „Smart-Home-Produkte versprechen Energieersparnisse, mehr Komfort und erhöhen bestenfalls die Sicherheit“, erläutert Tatjana Halm, Juristin bei der Verbraucherzentrale Bayern. „Mit der automatischen Regelung der Temperatur durch intelligente Thermostate können Energiekosten gespart werden. Bewegungsmelder und Alarmanlagen verbessern den Einbruchschutz. Mit der Sprachsteuerung können Musik oder Licht bequem von der Couch aus gesteuert werden.“
STARKE VERBREITUNG
46 Prozent der deutschen Haushalte haben bereits mindestens eine Smart-Home-Technologie im Einsatz – laut einer Umfrage des Digitalbranchenverbands Bitkom. Im Jahr 2018 waren es erst 26 Prozent. Beliebt sind Smart-Home-Lösungen nicht nur bei jüngeren Menschen: Immerhin 30 Prozent der Deutschen zwischen 65 und 74 Jahren haben ihr Zuhause mit intelligenten Geräten ausgestattet.
Die beliebtesten Smart-Home-Anwendungen im Bereich Energie sind Lampen (41 Prozent der Haushalte), Heizkörperthermostate (36 Prozent), WLAN-Steckdosen (31 Prozent), Rollläden und Markisen (24 Prozent) und Verbrauchszähler (22 Prozent). Im Bereich Sicherheit sind die Spitzenreiter Videokameras (21 Prozent), Alarmanlagen (18 Prozent), Luftfilter (6 Prozent), Hausnotrufsysteme (4 Prozent) und Rauchmelder (4 Prozent). Im Bereich Haus und Garten sind Staubsaugerroboter (26 Prozent), Rasenmäherroboter (18 Prozent), Multimediasysteme (16 Prozent), Gartengeräte (8 Prozent) und Türklingeln (6 Prozent) am weitesten verbreitet.
DEUTLICHE EINSPARUNGEN
Wie viel Energiekosten sich durch den Einsatz von Smart-Home-Technik einsparen lassen, das hat das Öko-Institut für mehrere Szenarien durchgerechnet: Beim Einsatz von energiebezogenen Smart-Home-Anwendungen wie intelligenten Heizkörperthermostaten lässt sich in einer Wohnung 9 Prozent Energie sparen (in einem Haus 14 Prozent). Demgegenüber steht ein vergleichsweise geringer Anstieg des Stromverbrauchs um 3 Prozent. Wenn allerdings zusätzliche smarte Anwendungen für mehr Sicherheit und Komfort hinzukommen, dann steigt der Stromverbrauch der intelligenten Geräte einer Wohnung um 6 Prozent an, in einem Haus um 12 Prozent.
ÜBERSCHAUBARE KOSTEN
Ein Smart-Home-System muss weder aufwendig noch teuer sein: Funkbasierte Systeme lassen sich ohne umständliches Verlegen von Kabeln installieren. Starter-Sets sind schon für etwa 200 Euro erhältlich. Eine umfassendere Ausstattung dagegen kann mehrere Tausend Euro kosten. Aber der Staat greift Smart-Home-Interessierten finanziell unter die Arme: Für den „Einbau digitaler Systeme zur energetischen Betriebs- und Verbrauchsoptimierung“ ist beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude ein Zuschuss erhältlich. Darüber hinaus bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau einen zinsgünstigen Kredit („Altersgerecht Umbauen“) an, der sich für Smart-Home-Lösungen im Bereich der Sicherheitstechnik nutzen lässt - unabhängig vom Alter der Kreditnehmer.