»Die Menschen möchten etwas zurückgeben, die Zukunft gestalten«

Immer mehr Menschen überlegen, eine gemeinnützige Organisation teilweise oder ganz im Testament zu bedenken. Lisa Tembrink-Sorino begleitet bei der Umweltstiftung WWF Deutschland Menschen im Prozess der Testamentsgestaltung.

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WWF Beitrag

Passiert es oft, dass Menschen gemeinnützigen Organisationen wie dem WWF per Testament ihren Nachlass für den Naturschutz spenden?

Wir sind häufiger gemeinsam mit anderen Organisationen im Testament bedacht, aber auch allein. Die Bereitschaft zum gemeinnützigen Vererben wächst. Laut Umfragen unter Menschen im Alter 50+ können sich das 28 Prozent der Befragten vorstellen. Sind sie kinderlos, steigt der Wert auf 51 Prozent. Vor zehn Jahren lagen die Werte deutlich niedriger.
 

Was sind die Motive, an eine gemeinnützige Organisation zu vererben?

Die Menschen möchten etwas zurückgeben und die Zukunft gestalten, über ihr Leben hinaus. Sie denken dann an Organisationen wie den WWF, denen sie schon lange verbunden sind, deren Arbeit sie über die Jahre schätzen. Es sind häufig kinderlose Menschen. Aber wir werden zunehmend von Menschen mit Kindern im Testament bedacht. Manche haben selbst geerbt, ihre Kinder sind gut gestellt, verdienen vielleicht sogar mehr als sie selbst und unterstützen den Wunsch der Eltern.
 

Lisa Tembrink-Sorino, Ansprechpartnerin für Testamentsspenden bei WWF Deutschland
Lisa Tembrink-Sorino, Ansprechpartnerin für Testamentsspenden bei WWF Deutschland

Es ist ja schon eine Hürde, ein Testament aufzusetzen – juristisch wie emotional: Wie erleben Sie das?

Ich erlebe es bei Menschen, die ich begleite, oft als große Erleichterung, wenn das Testament geschrieben ist. Sie können die Dinge aktiv regeln nach ihren Vorstellungen - und dann beruhigt nach vorne schauen und sich dem Leben zuwenden. Wir vermitteln bei juristischen Fragen an Fachanwälte und -anwältinnen, und übernehmen die Kosten der Erstberatung. Es soll passen und Sicherheit geben.
 

Um welche Dinge kümmern Sie sich bei einer gemeinnützigen Testamentsspende noch so alles?

Wenn wir als WWF Erbe werden, sind wir der Rechtsnachfolger der verstorbenen Person: Wir kündigen Verträge, suchen für Haustiere ein neues Zuhause, lösen den Haushalt pietätvoll auf und übertragen auch Vermächtnisse. Wir wissen, wenn es so weit ist, auch Bescheid, wie die Bestattung aussehen soll. Das erfragen wir vorher von den Menschen, mit denen wir in Kontakt waren. Wir bleiben Ansprechpartner bis zum Ende.
 

Und wenn man sich umentscheidet und zum Beispiel an eine andere Organisation vererben möchte?

Dann freuen wir uns über eine Nachricht, dass das Testament geändert ist. Es geht immer um die ganz persönlichen Wünsche und Vorstellungen. Jeder Mensch entscheidet immer frei und ungezwungen. Auch darüber, wie intensiv und häufig er oder sie über die Naturschutzarbeit des WWF informiert sein möchte. Niemand soll sich bedrängt fühlen.
 

KONTAKT

Unterstützen auch Sie die Artenschutzprojekte des WWF mit Ihrer Testamentsspende. Jetzt kostenfrei Unterlagen anfordern:
T 030 311 777-729 
E testament@wwf.de

www.wwf.de/testamente

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