Rentenpolitik ist eines der großen Themen im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD. Denn klar ist: Auf die staatliche Rente allein kann sich ob des demografischen Wandels schon heute keiner mehr verlassen – auch nicht mit den geplanten Reformen einer neuen Bundesregierung, wie die neue Vorsitzende der Deutschen Aktuarvereinigung Susanna Adelhardt betont. Für sie ist in den Plänen „in weiten Teilen noch nicht der große Wurf zu erkennen, den es braucht.“
MEHR ZEIT ZUM SPAREN
Damit ist klar, dass eigentlich jeder privat vorsorgen sollte, um nicht irgendwann in die Altersarmut zu rutschen. Im Netz gibt es zahlreiche Rechner, die einem die eigene Rentenlücke schwarz auf weiß vor Augen führen. Und die gute Nachricht lautet: Wirklich zu spät ist es eigentlich nie, diese Lücke zu schließen. Denn was auf der einen Seite dazu führt, dass das deutsche Rentensystem an seine Belastungsgrenze kommt – eben der demografische Wandel –, sorgt auf der anderen Seite für eine höhere Lebenserwartung, ergo mehr Zeit zum Sparen.
Ein wenig Einarbeiten muss man sich dann allerdings in die Thematik. Denn während am Kapitalmarkt in puncto Altersvorsorge eigentlich kein Weg vorbeiführt, gibt es bei den Produkten durchaus Feinheiten zu beachten – gerade dann, wenn man vielleicht schon in der Lebensmitte angekommen ist. Kapitalmarkt, das heißt Aktien, Fonds, ETFs und Anleihen. Hier gibt es etwa die Möglichkeit, über monatliche Sparpläne einen definierten Betrag zu investieren. Wichtig ist, dass man gerade mit Blick auf die Laufzeit bis zur Rente immer Renditechancen und Risiken gegeneinander abwägt. Soll heißen: Je länger der Zeitraum bis zur Rente, desto mehr Risiken kann ich eingehen. Wenn also die Aktienmärkte, wie gerade durch die US-Zollpolitik erlebt, einbrechen, können diese kurzfristigen Verluste durch einen längeren Anlagehorizont wieder ausgeglichen werden. Wer allerdings sein investiertes Kapital schon in fünf, zehn oder fünfzehn Jahren benötigt, sollte etwas konservativer agieren und vor allem auch breiter streuen, anstatt alles auf eine Karte zu setzen.
STAATLICHE FÖRDERUNG
Und dann gibt es auch noch staatlich geförderte Versorgungswege wie beispielsweise die Basisrente, auch als Rürup-Rente bekannt. Hier schafft der Gesetzgeber Anreize, indem nicht nur ein großer Teil der Beiträge steuerlich abgesetzt werden kann, sondern auch die Besteuerung selbst geringer ausfällt. Dadurch lassen sich gerade bei kurzen Ansparzeiten gute Renditen erzielen. Singles können 2025 beispielsweise bis zu einer Summe von 29.344 Euro 100 Prozent als Sonderausgaben von der Steuer absetzen. Für Paare liegt dieser Höchstbetrag bei 58.688 Euro.
Was es für die Altersvorsorge jedoch zwingend braucht, ist Kapital, das nicht anderweitig benötigt wird. Das ist für viele Menschen gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten in der Regel die größte Hürde. Aber auch hier gibt es Wege. Wer beispielsweise ein Eigenheim besitzt, könnte über einen Teilverkauf seiner Immobilie nachdenken und das so freigesetzte Kapital in seine Altersvorsorge stecken. Wohn- und Rückkaufrecht sorgen dafür, dass man dabei nicht unfreiwillig auf der Straße landet.