Angehörige – die unverzichtbare Pflegekraft

Millionen Menschen pflegen Familienmitglieder. Dr. Wimmer erklärt, wie das PflegeABC hier kostenfrei mit digitalen Werkzeugen gezielt entlastet.

Dr. Johannes Wimmer hat als Arzt und Vater erlebt, wie überfordernd Pflege sein kann. Sein Online-Angebot unterstützt pflegende Angehörige in allen Bereichen.
Dr. Johannes Wimmer hat als Arzt und Vater erlebt, wie überfordernd Pflege sein kann. Sein Online-Angebot unterstützt pflegende Angehörige in allen Bereichen.
Pflege ABC Beitrag

Herr Dr. Wimmer, welche Rolle spielen Angehörige in der Pflege?

Ohne sie läuft nichts. Laut Schätzungen kümmern sich rund 7,1 Millionen Menschen in Deutschland regelmäßig um pflegebedürftige Angehörige oder Nahestehende – unbezahlt, meist zusätzlich zu Beruf, Kindern und Haushalt. Sie sind der größte Pflegedienst des Landes. Während in der öffentlichen Wahrnehmung oft das Bild vom Pflegeheim dominiert, zeigt die Realität: Von knapp 5,7 Millionen Pflegebedürftigen werden über 4,9 Millionen zu Hause versorgt. Ohne diesen persönlichen Pflegeeinsatz würde das System kollabieren. Die durchschnittliche Pflegezeit liegt bei 40 bis 49 Stunden pro Woche – das ist für viele ein zweiter Vollzeitjob. Ganz zu schweigen von wegfallenden Hobbies und jahrelang ausfallendem Urlaub. Pflegende Angehörige sind das stille Rückgrat der Versorgung.
 

Welche Auswirkungen hat das auf die Beteiligten?

Die Belastung ist enorm. Viele pflegende Angehörige sind selbst schon im Rentenalter oder sogar Jugendliche. Körperliche Erschöpfung, psychische Überforderung, sozialer Rückzug – all das ist Alltag für viele von ihnen. Dazu kommen berufliche Einschnitte: Wer einen Pflegefall in der Familie hat, fällt im Beruf häufig länger aus als bei einer eigenen Krankheit. Manche geben ihren Job ganz auf. Das führt zu Einkommensverlusten, Rentenlücken und Unsicherheit. Arbeitgeber und Wirtschaft spüren diese Effekte längst. Gleichzeitig ist die Verlagerung der Pflege auf Privatpersonen mit Risiken verbunden: Ungelernt Pflegende können natürlich auch Fehler machen. Woher soll eine Steuerberaterin wissen, wie Dekubituslagerung geht? Die Folgen für die Pflegebedürftigen, aber auch für sie selbst können gravierend sein. Dieses Problem wird durch die alternde Gesellschaft deutlich verschärft.
 

Wie hilft PflegeABC konkret?

PflegeABC ist eine Internetplattform, die pflegende Angehörige genau da abholt, wo sie stehen – mit niedrigschwelligen, praxisnahen Lösungen. Ich habe selbst als Arzt, aber auch privat als pflegender Vater und Enkel erlebt, wie überfordernd der Einstieg in die Pflege sein kann. Deshalb bieten wir Videokurse zu allen relevanten Themen: Von ersten Schritten, Demenz und Körperpflege über Lagerung, Medikamentengabe bis hin zu rechtlichen Themen – alles verständlich und sofort verfügbar. Wir zeigen konkrete Handgriffe, erklären Abläufe und helfen, typische Fehler zu vermeiden. Ergänzend erklären wir, wie Nachbarschaftshilfe funktioniert und über die Pflegekasse abgerechnet werden kann. Auch kleine Entlastungen können für Angehörige einen großen Unterschied machen.
 

Was unterscheidet PflegeABC von anderen Angeboten?

Unsere Lösung ersetzt keine persönliche Beratung – sie ergänzt sie. Wir bieten Werkzeuge, die helfen, bürokratische Hürden zu meistern: Ein digitaler Pflegegradrechner zeigt Ansprüche, ein Online-Antrag erleichtert den Weg zur Pflegekasse. Das Ganze ist 100 % kostenfrei für gesetzlich Versicherte. Aus der Versorgung hören wir: Unsere Videos entlasten auch Fachkräfte, weil Grundwissen bereits vermittelt ist. Gespräche können sich stärker auf individuelle Fragen konzentrieren. Unser Ziel ist es, pflegende Angehörige nicht nur zu informieren, sondern sie aktiv zu stärken – flexibel, empathisch, auf Augenhöhe. Vor allem dann, wenn niemand erreichbar ist. Unsere stärksten Zugriffszahlen verzeichnen wir abends – genau dann, wenn Angehörige Zeit haben. PflegeABC schließt Versorgungslücken und macht Pflegewissen verfügbar – verlässlich, verständlich und jederzeit abrufbar.

www.pflegeabc.de
 

Erster Artikel