Obacht in der dunklen Jahreszeit

 Im Herbst bereiten sich Haus- und Wildtiere auf den Winter vor. Wie sie unterstützen?

Illustration: Ivonne Schulze
Illustration: Ivonne Schulze
Olaf Strohm / Redaktion Redaktion

Die Blätter fallen, die Wälder sind in bunte Farben getaucht. Es wird früher dunkel, und viel mehr Wildtiere sind zu sehen als im Sommer. Rehe und Hirsche treten aus dem Wald. Igel bewegen sich schnaufend durch die Wiesen, sie suchen Futter und einen Platz für den Winterschlaf. Ebenso sind Eichhörnchen emsig unterwegs. Einige Vogelarten erleben an warmen Tagen ihren zweiten Frühling und zwitschern aufgeregt. Andere, wie Störche, Wildgänse und Kraniche, ziehen in Formationen gen Süden.

Wer Wildvögeln helfen möchte, kann jetzt die verlassenen Nistkästen reinigen. Den Garten hingegen sollte man lieber ein wenig unaufgeräumt lassen. Vogelarten wie Drossel, Amsel und Rotkehlchen freuen sich über Sträucher wie Schlehdorn, Holunder, Weißdorn und Hundsrose, die ihre Früchte bis tief in den Winter hinein behalten. Eine ungemähte Wiese, wilde Sträucher oder vermodernde Holzstapel im Garten helfen vielen Wildtieren über den Winter. Dort suchen sich auch Igel gern ihr Winterquartier.

Apropos Igel. Keinesfalls sollte man sie füttern oder gar nach Hause mitnehmen. Wer vermutet, dass ein Igel in Not geraten ist, kann die Tierschutzorganisation „Aktion Tier“ unter Tel. 030-30 111 62 30 kontaktieren. Aber nicht nur Igel sind im Herbst besonders aktiv, auch Eichhörnchen legen ihre Wintervorräte an. Sie halten keinen Winterschlaf, sondern nur eine Winterruhe. Für ihre Wachphasen brauchen sie ausreichend Nahrung. Vorsicht Autofahrer: Die Tiere sind dann so eifrig mit dem Sammeln und Verstecken ihrer Vorräte beschäftigt, dass sie nicht mehr auf den Verkehr achten.

Freigänger-Katzen sind an den dunklen Nachmittagen und Abenden ebenfalls besonders gefährdet. Wer in der Nähe einer Straße wohnt, sollte sich überlegen, im Herbst Katzen zwischen 16 und 19 Uhr nicht mehr rauszulassen. Dann ist die Zeit des Berufsverkehrs, und alle wollen nach Hause. Autofahrer sehen eine Katze in der Dunkelheit nicht so gut.

Eine Gefahr für Hunde steckt ausgerechnet im pittoresken Herbstlaub. Darin können Walnüsse liegen, und deren grüne Fruchtschale enthält oftmals giftige Schimmelpilze, berichtet die Zeitung Express unter Berufung auf eine Tierärztin. Die Schimmelpilze können das Nervensystem der Hunde angreifen und für das Tier tödlich sein. Typische Vergiftungssymptome beim Tier sind Torkeln, Erbrechen, Lethargie. Auch Kastanien bergen Gefahren für Hunde: Einmal im Übereifer verschluckt, können sie je nach Größe des Tieres zu einem Darmverschluss führen.

Gefährlich sind auch Weihnachtsspezereien. Macadamianüsse können bei Hunden zu Erbrechen, Bauchschmerzen, Lahmheit, Zittern und Fieber führen. Die Symptome zeigen sich oft nach weniger als 12 Stunden. Bei Weintrauben sowie Rosinen können akutes Nierenversagen und Tod eintreten. Schokolade sollte man immer gut verstecken. Denn Hunden und Katzen fehlt ein Enzym, um das in Schokolade enthaltene Theobromin abzubauen. Schon eine halbe Tafel Zartbitterschokolade könnte für einen Yorkshire-Terrier tödlich sein. 

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