„Wir möchten authentisch inspirieren“

Seit über 30 Jahren setzt die Luxusmarke Valmont auf Kunst in der Kunden- kommunikation. Ein Gespräch mit Inhaber, Künstler und Kurator Didier Guillon
Didier Guillon ist Chairman und Art Director der Valmont Group. Er ist Gründer der Fondation Valmont sowie der Residences Valmont und als Kurator und Künstler an einer Vielzahl von Ausstellungen und kreativen Projekten federführend beteiligt.
Didier Guillon ist Chairman und Art Director der Valmont Group. Er ist Gründer der Fondation Valmont sowie der Residences Valmont und als Kurator und Künstler an einer Vielzahl von Ausstellungen und kreativen Projekten federführend beteiligt.
Valmont Beitrag

Herr Guillon, Sie begeistern sich seit Ihrer Jugend für Kunst. Als Sie 1991 die Luxus-Kosmetikmarke Valmont übernahmen, hatten Sie eine Idee: warum nicht Ihre Expertise dazu nutzen, die Marke weiterzuentwickeln.
Ja, richtig. Für Valmont war es wichtig, ein Element zu finden, das die Natürlichkeit im Wesenskern der Marke unterstreicht. Und: Kunst ist in ihrer Natur zeitlos, und das hat mich als Ansatz immer angesprochen. Sie ermöglicht uns außerdem, viel stärker auch auf lokaler Ebene aktiv zu werden. Wir haben dazu eigens die Residences Valmont gegründet, mit Dependancen in Hydra, Verbier, Venedig und Barcelona, in denen wir sowohl Gäste aus aller Welt als auch lokale Künstler auf höchstem Niveau beherbergen.

Als Sie in den frühen 1990ern diesen Zugang entwickelten – haben die Menschen um Sie herum das verstanden? Oder war viel Überzeugungsarbeit notwendig, innerhalb der Firma wie auch gegenüber der Öffentlichkeit?
Ich habe die Firma bei der Übernahme alleine geführt, musste also niemanden überzeugen. In der Presse hat man sich damals schon gewundert, warum ich die Kunst so sehr in den Vordergrund stelle, statt über unsere Produkte zu sprechen. Dabei ist Kunst eine hervorragende Möglichkeit, um genau dies zu tun. Und auf diesem Weg Menschen zu einem profunden, authentischen Gesamterlebnis zu inspirieren.

Sie verbinden also Marketingexpertise mit Verständnis von Kunst. Eine seltene, besondere Position.
Ja, es geht vor allem darum, authentisch zu inspirieren und Emotionen zu vermitteln. Auch an meine Kinder, denen ich diese Werte vermittle, in der Hoffnung, dass sie die Vision weitertragen. Mein Sohn Maxence ist mittlerweile Leiter der Fondation Valmont. Kunst ist also in unserer Familie ein ganz natürlicher, zentraler Wert, den wir täglich leben.

Wie entscheiden Sie, welche Kunst am besten zu Valmont passt?
Begonnen haben wir mit Kunstrichtungen wie Impressionismus und Kubismus. Das war einfach zu verstehen. Komplexere künstlerische Konzepte brauchen ihren eigenen Raum. Und dafür, um auch inhaltlich in die Tiefe gehen zu können, haben wir die Fondation Valmont gegründet. Unsere aktuelle Ausstellung Peter Pan. La nécessité du rêve, die ich gemeinsam mit meiner Tochter Valentine gestaltet habe, vermittelt Ideen und Emotionen in einer Bandbreite, die über reines Marketing nicht möglich sind, und den Kern unserer Philosophie so umfassend erlebbar machen, wie es eben nur durch Kunst möglich ist.

Wie genau kann Kunst dazu beitragen, Menschen auf eine neue Weise für Produkte zu begeistern? Kunst und Markt stehen ja immer auch in einem Spannungsverhältnis zueinander.
Valmont ist ein Familienunternehmen, das gibt uns die Freiheit unsere Entscheidungen aus persönlicher Leidenschaft zu treffen. Für mich beginnt alles mit einem ehrlichen, offenen Zugang. Der geschäftliche Erfolg wächst dann daraus.

Weitere Informationen: www.lamaisonvalmont.com
www.fondationvalmont.com

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