Texturen des Ursprungs

Die mexikanische Künstlerin Beatriz Morales im Fokus
Beatriz Morales mit  ihrem Werk Kihaab, Agavefaser, Jutesäcke,  Baumwolle, Acryl,  Naturpigmente 8,7 x 10,5 m, 2020  Bild © Amanda Holmes
Beatriz Morales mit ihrem Werk Kihaab, Agavefaser, Jutesäcke, Baumwolle, Acryl, Naturpigmente 8,7 x 10,5 m, 2020 Bild © Amanda Holmes
Lorena Juan Redaktion

Für die in Mexiko geborene und in Berlin lebende Malerin hat sich in den letzten Monaten sehr viel getan. Während sie in „Foreign Affairs“ (art perspectives 2019) noch mit mittelformatigen  Werken aus ihrer „Ruin Porn“-Reihe vertreten war, mehrschichtigen monochromen Malereien, die mit ihren zerkratzten und durchbohrten Flächen die Suche nach Identität reflektieren, konzentriert sich Morales aktuell sehr erfolgreich auf monumentale Arbeiten, welche die Limitierungen der Leinwandgrenzen zunehmend infrage stellen. Für das Museo MACAY in Mérida, Mexiko, realisierte sie Anfang 2020 die Installation KAAN / KIHAAB, eine riesige, rund neun mal zehn Meter große Textilarbeit, erinnernd an ein Tierfell, umgeben von Schlangenhäuten. „Mir ist es wichtig, die Auseinandersetzung mit der Vielschichtigkeit moderner Identitäten sowie der Frage nach den eigenen Wurzeln auf eine neue Ebene zu bringen“, so Morales. Kaan (Schlange in Maya) besteht aus leinwandlosen Bahnen von Farbe auf Farbe, welche, drapiert über geometrische Objekte, einen Häutungsprozess illustrieren. Kihaab (Agavenfaser in Maya) ist ein pelziges, vertikales Werk aus natürlichen Kaktusfasern und Jutesäcken. Begleitet wird die Installation von einer Videoarbeit, in welcher die Künstlerin KAAN und KIHAAB in die mexikanische Natur einbettet. „Die Arbeiten leben, und ich will sie in ihrem natürlichen Habitat zeigen“, so die Künstlerin. Neben ihrer Arbeit für das Museo MACAY realisierte Morales eine weitere Soloausstellung im Museo de la Cancilleria in Mexico City. Morales gab zudem ihr US-Kunstmessen-Debüt am Dallas Art Fair 2019, war mit einer Soloausstellung in der Galerie Drexel in Monterrey zu Gast und in Deutschland unter anderem in der Edition 1 von AXS Art sowie der Ausstellungsreihe „Due To“ in der Lage Egal in Berlin zu sehen. Vom 9. bis zum 13. September 2020 wird Beatriz Morales mit einer Installation in der Ausstellung Memories of Now (art perspectives, Gallery Weekend Berlin, Am Tacheles) vertreten sein.


www.beatrizmorales.com 

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