Die Moskauer, in Berlin lebende Künstlerin Anna Nezhnaya leuchtet die verbleibenden sakralen Sphären in unserem gegenwärtigen Leben aus, vermischt dabei unterschiedliche westliche spirituelle Traditionen und greift auch deren Transformation im Verlauf der letzten Jahrzehnte auf. Nezhnaya greift feminine Archetypen und Prototypen auf, die im Verlauf der Kunstgeschichte kreiert wurden, und setzt sie in Verhältnis zu Literatur und Mythologie. Ihre in Glas und Neonlicht gefassten Skizzen nehmen Bezug auf die kollektive Sucht nach Glattheit und digitaler Ästhetik in westlichen Gesellschaften. Dabei findet Nezhnaya Inspiration im täglichen Leben und oft auch in ihren Träumen.
Angesichts der fortgesetzten Grausamkeit des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sieht sie sich verpflichtet, ihre Stimme zu erheben. Ihre Arbeit „Barbed Wire“ kann als direkter Kommentar gegen die russische Diktatur gelesen werden – gegen eine Herrschaft, welche die Gedanken der Bevölkerung gefangen hält. Nezhnaya ist Absolventin der Universität Greifswald. Ihre Arbeiten wurden vielfach in Institutionen und Galerien in Deutschland, Italien und Russland gezeigt.
www.annanezhnaya.com