Während die Welt über fossile Brennstoffe diskutiert, macht sich Propan seine physikalischen Eigenschaften in Wärmepumpen zu Nutze und löst ganz nebenbei das Problem der häufig für Altbauten benötigten hohen Vorlauftemperaturen. Dass Wärmepumpen eine der wichtigsten Säulen unserer Klimaziele der noch jungen Zukunft darstellen, dürfte bereits den Meisten bewusst sein. Zum einen erschöpfen sich die fossilen Ressourcen unseres Planeten schneller als angenommen, zum anderen entwickelt sich der Klimawandel durch fortwährendes Freisetzen von Kohlendioxid als Verbrennungsprodukt aus Heizung, Verkehr und Industrie in dramatischem Ausmaß.Doch wie schafft es ein farbloses, brennbares Gas aus der Gruppe der Kohlenwasserstoffe nun eine solch tragende Rolle einzunehmen? Propan zu entzünden, führt aufgrund der Verbrennungstemperatur zu einem einmaligen Heizwert. Statt Propan jedoch zu verbrennen, kann es im geschlossenen Kältekreislauf einer Wärmepumpe immer wieder verwendet werden.
WÄRMEPUMPEN HEISSEN WÄRMEPUMPEN, WEIL SIE WÄRME PUMPEN
Vereinfacht dargestellt beruht das Prinzip einer Wärmepumpe auf einem geschlossenen Kreislauf aus Verdampfen, Verdichten, Verflüssigen und Expandieren. Beim Verdampfen wird Wärmeenergie aus der Umwelt aufgenommen und auf das Kältemittel übertragen, welches dadurch verdampft. Durch anschließendes Verdichten wird das Kältemittel stark komprimiert, die Temperatur erhöht sich stark. Im dritten Schritt, dem Verflüssigen, überträgt sich diese Wärme auf den Heizungskreislauf, das Propan kühlt dabei ab und verflüssigt sich. Abschließend expandiert es über ein sogenanntes Expansionsventil und kühlt dabei noch weiter ab. Nun kann es wieder Wärme aus der Umgebung aufnehmen und der Prozess beginnt von vorn.
PROPAN UND DIE UMWELT
Wärmepumpen wirken sich positiv auf die Umwelt aus, nicht nur, weil sie auf Verbrennungsprozesse zur Wärmeerzeugung verzichten. Kältemittel galten lange als umweltschädlich, weil sie, je nach Stoff, ein ozonschädliches Potenzial und einen Treibhauseffekt aufweisen. Ozonschädliche Bestandteile in Kältemitteln sind bereits seit vielen Jahren verboten, einzig ihr Treibhauspotenzial ist geblieben. Gemessen wird das am GWP-Wert (Global Warming Potential) welcher das Äquivalent zur Wirkung von CO2, dem vom Menschen am Meisten verursachten Treibhausgas, angibt. Bisher häufig genutzte Kältemittel wie R410A (GWP = 2088) und R32 (GWP = 675) waren bei versehentlicher Freisetzung um ein Vielfaches schädlicher für die Umwelt als Propan, das auf einen GWP von 3 kommt.
ALTBAUTAUGLICH
Wärmpumpen gelten noch immer als reine Neubaulösung. Zu Unrecht, denn die thermodynamischen Eigenschaften von R290 Propan ermöglichen ohne Weiteres Vorlauftemperaturen von bis zu 80°C. Auch wenn diese Temperaturen alte und zu kleine Heizkörper versorgen können, empfiehlt sich der Einbau neuerer Modelle – jedoch ist der Austausch kein Muss mehr, um das Haus warm zu bekommen.
EIGENHEIMBESITZER MIT WÄRMEPUMPE SPAREN GELD
Dank der Effizienz von Propan in Wärmepumpen ist die umweltfreundliche Beheizung von Gebäuden günstiger denn je – trotz oft höherer Anschaffungskosten erfreuen sich Besitzer von Wärmepumpen an günstigen Betriebskosten. Bei stetig steigenden Preisen fossiler Brennstoffe ist der Bezug von elektrischer Energie weitestgehend preisstabil. Hinzu kommt, dass dank moderner PV-Anlagen der für die Wärmepumpe benötigte elektrische Strom selbst erzeugt und die Heizkosten so nochmals deutlich gesenkt werden können.