In keinem Land Europas leben mehr Haustiere als in Deutschland: 34,3 Millionen waren es laut Statista im Jahr 2023. Und der Anteil der Haushalte mit mindestens einem tierischen Mitbewohner steigt kontinuierlich, mittlerweile liegt er bei 45 Prozent.
Besonders die Nachfrage nach Hunde- und Katzenwelpen ist groß – das treibt auch den illegalen Handel mit Welpen aus dem Ausland an. Die Verantwortlichen bieten die Jungtiere vor allem online an, werben mit einer schnellen, unkomplizierten Abwicklung des Kaufs und täuschen Interessent*innen mit falschen Angaben.
Der Deutsche Tierschutzbund hat im vergangenen Jahr 221 Fälle von illegalem Heimtierhandel mit 731 betroffenen Tieren protokolliert, die meisten davon Hunde. Die Mehrzahl stammt aus regelrechten Zuchtfabriken in Osteuropa, wo die Elterntiere unter tierschutzwidrigen Bedingungen gehalten werden. Der Nachwuchs wird viel zu früh von den Muttertieren getrennt, ohne notwendige tiermedizinische Betreuung in Transportern zusammengepfercht und über die Grenze geschmuggelt. Viele der Tiere sind krank, einige sterben unterwegs oder kurz nach der Ankunft.
In beinahe jedem aufgedeckten Fall von illegalem Welpenhandel nehmen sich Tierheime der Tiere an. Für die rund 550 dem Deutschen Tierschutzbund angeschlossenen Tierheime und Auffangstationen bedeutet das eine gewaltige Herausforderung, denn sie müssen viel Zeit und Geld aufwenden für Pflege, Fütterung und medizinische Versorgung. Gleichzeitig erfüllen die Tierheime, Tierschutzvereine oder Auffangstationen weitere Aufgaben, nehmen abgegebene, ausgesetzte oder sichergestellte Tiere auf. Darüber hinaus sind die Kosten für Energie, Futter und tierärztliche Leistungen gestiegen – kein Wunder, dass viele Vereine und Tierheime am Rande ihrer finanziellen und personellen Kapazitäten agieren.
Um weiterhin effektiv arbeiten zu können, sind die Tierheime auf Spenden angewiesen – wer den Helfer*innen helfen möchte, kann das ganz einfach online tun:
www.tierschutzbund.de/tierheimen-helfen