Die Eingangstür ist das gesprächigste Element eines Hauses: Je nach Größe, Farbe, Material und Gestaltung kann sie einladen oder abweisen, die Menschen, die dort wohnen, vorstellen und von ihren Träumen erzählen. Kein Wunder, dass viele Häuslebauer in die Auswahl der Tür so viel Zeit stecken. Leichter wird die Entscheidung, wenn man den emotionalen Teil zunächst beiseitelässt und sich klarmacht, welche Funktion eine Haustür hat – sie trennt und verbindet drinnen und draußen.
Daraus lassen sich die wichtigsten Aufgaben ableiten: Die Haustür sollte Schutz vor Schall, Kälte, Hitze, Zugluft und Feuchtigkeit bieten, Wärme drinnen und Eindringlinge draußen halten.
Rund 77.800 Wohnungseinbruchdiebstähle hat die Polizeiliche Kriminalstatistik 2023 in Deutschland erfasst, und laut der Landespolizei NRW kommen die Kriminellen in fast der Hälfte aller Fälle durch die Eingangstür.
EINBAU DURCH FACHLEUTE
Wirksamen Schutz dagegen bietet eine einbruchshemmende Gesamtkonstruktion: Türblatt, Zarge, Bänder und Schloss dürfen keinen Schwachpunkt aufweisen, außerdem muss die Tür sicher in der Wand verankert sein. Zu einer guten Ausstattung gehören außerdem aushebelsichere Beschläge, aufbohrhemmende Profilzylinder und mehrpunktverriegelte Schlösser – und den Einbau der Tür samt aller Sicherheitselemente müssen Fachleute übernehmen.
Wie sicher eine Tür ist, bestimmt die DIN-Norm EN 1627, die sieben einbruchshemmende Widerstandsklassen führt, je nachdem, wie lang eine Tür einem Einbruchversuch mit unterschiedlichen Werkzeugen standhalten könnte. Die Abkürzung der Kategorien lautet RC für das englische „Resistance Class“. Für Türen von Privathäusern empfiehlt die Polizei mindestens die Widerstandsklasse RC 2.
Auch das Hauptmaterial der Tür spielt eine Rolle in puncto Sicherheit. Kunststofftüren sind in der Regel am günstigsten, sollten aber einen umlaufenden Stahlkern als zusätzliches Element aufweisen. Holz hat nicht nur sehr gute Dämm- und Schallschutzeigenschaften, sondern leistet Einbrecherinnen und Enbrechern starken Widerstand, der durch einen eingearbeiteten Stahlkern noch höher ausfällt. Aluminiumtüren haben zwar eine schlechtere Energiebilanz, sind aber noch sicherer als Holzausführungen – am schwersten haben es Tunichtgute mit Stahltüren.
SICHERHEIT ENDET NICHT AN DER HAUSTÜR
Auch Garagen- und Gartentore sollten gegen Einbruch gesichert sein. Garagentore erfüllen idealerweise wie Haustüren mindestens die Anforderungen an die Widerstandsklasse RC2. Sinnvolle Vorkehrungen sind Abdeckungen für Laufschienen, Zugfederkästen und Laufrollen, außerdem eine Federbruchsicherung und ein Aufschiebeschutz. Besondere Aufmerksamkeit ist geboten, wenn die Garage über einen Zugang ins Haus verfügt: Die Zwischentür sollte ein ebenso großes Hindernis für Eindringlinge darstellen wie die Haustür. Gartentore als Teil einer Einfriedung müssen vor allem hoch genug sein, damit Unbefugte nicht einfach hinübersteigen können. Als Sicherung des Tores eignen sich Einsteck- oder Kastenschlösser, Vorhängeschlösser bieten etwas weniger Schutz.