Als im Jahre 1583 portugiesische Seefahrer als erste Europäer eine ihnen bis dato unbekannte Insel im Westpazifik erreichten, tauften sie sie „Ilha Formosa“: die schöne Insel. Und obwohl das vom Ozean umspülte Land heute offiziell Taiwan heißt, klingt im gelegentlich noch verwendeten alten Namen Formosa die Bewunderung der Entdeckungsreisenden für die Schönheit dieses besonderen Teils der Erde durch.
Und auch heute ist Taiwan – die Hauptinsel samt der Eilandgruppen, die sie umgeben – ein Land, dessen Schönheit nur darauf wartet von Reisenden entdeckt zu werden.
Da ist zum einen die spektakuläre Landschaft: Drei Gebirgszüge mit mehr als 60 Gipfeln über 3.000 Metern Höhe prägen einen großen Teil der Hauptinsel, der gewaltigste unter ihnen, der Yushan, ragt sogar fast 4.000 Meter hoch in den Himmel. An den Flanken der Riesen ziehen sich vielerorts kunstvoll angelegte Terrassen für den Anbau von Tee und Obst entlang, der vom milden subtropischen Klima begünstigt wird. Zwischen den Bergen klaffen tiefe Schluchten und erstrecken sich malerische Täler. An der Küste fällt das Land mal in Steilabbrüchen zum Meer hin ab, mal läuft es in weichen, einladenden Sandstränden aus – und all das auf einer Fläche, die nicht größer ist als Baden-Württemberg.
Eine der glänzendsten landschaftlichen Perlen ist der Yangmingshan-Nationalpark, der sich an der Nordküste Taiwans befindet, nahe der taiwanischen Hauptstadt Taipeh, und in diesem Jahr sein 40-jähriges Jubiläum feiert. Die Besucher des geschützten Gebiets lieben das faszinierende Wechselspiel der Jahreszeiten: die blühenden Blumen im Frühling, angenehme Sommerbrisen, leuchtendes Herbstlaub und wohltuende heiße Quellen im Winter – sie zeugen ebenso von der geothermischen Aktivität der Region wie die rund 20 erloschenen Vulkane des Parks.
Knapp 400 Kilometer weiter südlich liegt der Kenting-Nationalpark, eines der beliebtesten Ausflugs- und Reiseziele des ganzen Landes. Er umfasst den Südzipfel Taiwans, die Halbinsel Hengchun, die im Westen von der Taiwan-Straße und im Osten vom Pazifik begrenzt wird. Wegen des tropischen Klimas hat sich in dieser Region eine einzigartige Tier- und Pflanzenvielfalt entwickelt – auch unter Wasser, wo weitläufige Korallenriffe mit farbenprächtigen Fischen Taucher anlocken. Im Winter lassen sich Meeressäuger wie Buckelwale, Pottwale und Delfine beobachten. Den nicht minder faszinierenden Kontrast zur Natur bildet die pulsierende taiwanische Hauptstadt Taipeh mit ihren rund 2,5 Millionen Einwohnern: Das Einkaufsviertel rund um das Wahrzeichen der Metropole, den mehr als 500 Meter hohen Wolkenkratzer Taipei 101, kann es mit den angesagtesten Gegenden anderer Weltstädte aufnehmen, während der altehrwürdige Longshan-Tempel eine tiefgründige Atmosphäre traditioneller religiöser Kultur vermittelt. Das Nationale Palastmuseum beherbergt unschätzbare chinesische Artefakte und vermittelt einen tiefen Einblick in die Geschichte.



Insgesamt betrachtet ist die Kultur Taiwans eine einzigartige Mischung aus ursprünglichen chinesischen, japanischen, kolonialen und indigenen Einflüssen. In den indigenen Stammesgebieten eröffnen sich Einblicke in traditionelle kulturelle Praktiken, die die Wurzeln des multikulturellen Erbes Taiwans lebendig werden lassen.
Auch die taiwanische Küche begeistert mit ihrer Vielfalt. Auf den lebhaften Nachtmärkten, die bis in die frühen Morgenstunden geöffnet haben, locken berühmte Street-Food-Spezialitäten wie Bubble Tea, Austern-Omeletts und Stinky Tofu mit intensiven Aromen. Darüber hinaus bieten zahlreiche Michelin-Sterne-Restaurants eine raffinierte Kombination aus traditioneller taiwanischer Kochkunst und innovativen kulinarischen Elementen – in Taiwan ist die ganze Welt zu Hause.
Und diese Welt ist erhaltenswert: Darum treibt Taiwan den nachhaltigen Tourismus aktiv voran und legt den Fokus darauf, natürliche Ressourcen zu bewahren und die Umwelt zu schützen, während Besucher die Insel auf nachhaltige Weise erleben können.
Dafür setzt Taiwan beispielsweise auf die Vermeidung von Einwegartikeln, um Plastikmüll zu reduzieren und sowohl Touristen als auch Einheimische zur Nutzung umweltfreundlicher Alternativen zu ermutigen.
Darüber hinaus gibt es in ganz Taiwan zahlreiche umweltfreundliche Einrichtungen, etwa kostenfreie Wasserauffüllstationen, die den Verbrauch von Einwegplastikflaschen reduzieren, sowie nachhaltige Touristenattraktionen, die unter ökologischen Gesichtspunkten entwickelt wurden. Zudem laden spezielle Ökotourismus-Routen dazu ein, die Natur hautnah zu erleben, mehr über den Umweltschutz zu lernen und während der Reise einen nachhaltigen Lebensstil zu praktizieren.
Ob durch das Mitbringen einer wiederverwendbaren Wasserflasche, den bewussten Verzicht auf Plastiktüten oder den Genuss von lokal angebauten Bio-Produkten: Taiwan schafft eine nachhaltigere und umweltfreundlichere Reiseumgebung für alle Besucher – nicht zuletzt, damit die Insel der Schönheit ihren Namen auch in Zukunft zu Recht trägt.
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