Stressfaktor Arbeit: Die Dosis macht das Gift
Finanzen, soziale Verpflichtungen, zu hohe Erwartungen an sich selbst: So einiges sorgt für Schlaflosigkeit und einen Adrenalinspiegel, der eher zu einem 100-m-Sprinter kurz vor dem Startschuss passt, als zu jemandem, der mit seinem zweiten Kaffee vor dem Rechner sitzt. Stress kommt aus vielen Richtungen – unangefochtene Nummer eins aller Faktoren ist in Deutschland allerdings der Job.
Das meint fast die Hälfte der Arbeitnehmer, so das Ergebnis der Studie „Entspann dich, Deutschland“, die die Techniker Krankenkasse (TK) im Oktober 2016 veröffentlicht hat. Als Gründe werden unter anderem ein zu hohes Arbeitspensum, fehlende Wertschätzung und ein Mangel an Kommunikation angegeben. Unternehmen sollten – so heißt es in der Studie – generell an ihrem betrieblichen Gesundheitsmanagement arbeiten, um psychischen und physischen Belastungen besser entgegen zu wirken. Andererseits kann Stress durchaus positive Seiten haben und zu guter Arbeit anspornen. In ihrem Buch „The Upside of Stress“ ruft die Gesundheitspsychologin Kelly McGonigal sogar dazu auf, ihn als hilfreich zu betrachten. Und auch 42 Prozent der von der TK befragten Berufstätigen sehen dies ähnlich. Das Fazit der Studie lautet, dass Stress „ein Alarmmodus ist, der zwar außerordentliche Leistungen möglich macht“, dass er aber „gleichzeitig den Blick verengt“ und deshalb auf keinen Fall zum Dauerzustand werden sollte. Gestresste Arbeitnehmer sollten deswegen gezielt Entspannungsübungen erlernen.
Los, aufstehen! – Bewegung im Büro mit digitaler Unterstützung
Elf Stunden pro Tag verbringen Schreibtischjobber im Sitzen – Privatleben und Arbeit zusammen genommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die im Sommer 2016 von der DKV und dem Zentrum für Gesundheit durch Sport und Ernährung (ZfG) veröffentlicht wurde. Neben Rückenschmerzen und Verspannungen kann es zu noch gravierenderen Problemen kommen: „Das dauerhafte Sitzen hat weitreichende Folgen für den Fett- und Blutzuckerstoffwechsel und macht die Menschen krank“, so DKV-Vorstand Clemens Muth. Die gute Nachricht: Bereits ein bisschen Bewegung zwischendurch wirkt vorbeugend. Das digitale Zeitalter ist zwar einer der Gründe, warum Menschen tendenziell länger sitzen, aber es kann auch genau das Gegenteil bewirken: Sport-Apps wie „Fat Cat Workout“ oder Tutorials im Internet veranlassen selbst Sportmuffel dazu, sich für ein paar Minuten zu bewegen. Sehr zu empfehlen: Das Bürotrainig von Spiegel-Online-Kolumnist Achim Achilles, dessen politisch angehauchte Übungen wie „Altmaiers Alptraum“ lustig – und effektiv – sind. Immer mehr Unternehmen fördern Sport am Arbeitsplatz, um das Arbeitsklima, die beruflichen Leistungen und die Motivation der Mitarbeiter zu verbessern. Auch hier können Arbeitgeber auf digitale Unterstützung in Form von Apps zurückgreifen, die beim betrieblichen Gesundheitsmanagement behilflich sind. Diese unterstützen dabei, die Mitarbeiter bei (Bewegungs-) Laune zu halten und zeigen Fortschritte und Entwicklungen auf einen Blick.
Zuhause im Büro: Das Homeoffice als alternativer Arbeitsort
Das Homeoffice: In einigen europäischen Ländern bereits normal, in Deutschland noch nicht ganz in den Köpfen der Vorgesetzten angekommen. Nur zwölf Prozent aller abhängig Beschäftigten arbeiten überwiegend oder gelegentlich von zuhause aus, so ergab 2016 eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Dabei bestünde die Möglichkeit des Homeoffice bei 40 Prozent der Arbeitsplätze, und etwa jeder fünfte Arbeitnehmer würde gerne Gebrauch davon machen. Nach eingängigem Untersuchen spricht auch nichts dagegen. „Für Arbeitgeber entstehen eigentlich keine Nachteile“, sagt Karl Brenke, Referent im Vorstand des DIW. „Man sieht, dass die Beschäftigten zuhause überdurchschnittlich lange arbeiten und dass sie mitunter sogar Mehrarbeit in Kauf nehmen, die nicht bezahlt oder mit Freizeit abgegolten wird.“ Seiner Meinung nach sollte die Leistungsbemessung nach anderen Kriterien ausgerichtet werden, als nur nach der Anwesenheit eines Angestellten. Auch der Bericht „Digitale Arbeitswelt“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales betrachtet das Homeoffice als positive Alternative: Es ermöglicht die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Einsparung von Arbeitswegen und flexible Arbeitszeiten, die jeder Arbeitnehmer individuell an seine Lebensumstände anpassen kann. In den kommenden Jahren werde es generell zu „einer deutlichen Aufweichung von Arbeitsstrukturen und -organisationen“ kommen, die ihren Ausdruck „in einer neuen Zeit-Raum-Autonomie“ findet. Arbeitgeber sollten sich also schnell mit dem Gedanken an leere Schreibtische im Büro anfreunden.
Bällchen statt Plätzchen: Leckere Snacks für mehr Energie im Job
Gerade jetzt zur Adventszeit werden auch die letzten Süßigkeitenmuffel zu fleißigen Plätzchen-Essern, und glöckchentragende Schokoweihnachtsmänner statten den Firmen-Schreibtischen einen Besuch ab. In der Regel bleiben sie dort nicht lange, sondern wandern schnurstracks in den Bauch des zum Tisch gehörenden Arbeitnehmers. Kekse und Schokolade gehören zur Vorweihnachtzeit wie Kerzen und Tannenzweige. Wenn man im Büro allerdings fit und konzentriert arbeiten möchte, sollte man auf gesündere Alternativen zurückgreifen. Dazu zählen natürlich die altbekannten Dinge wie Smoothies, Möhren oder Obst. Wer allerdings nicht auf das Süßigkeiten-Gefühl verzichten und sich trotzdem etwas Gutes tun möchte, dem seien die sogenannten „Energy Balls“ ans Herz gelegt, auf die Foodblogger genauso schwören wie weltbekannte Fitness-Coaches. Denn sie schmecken nicht nur sehr gut, sondern versorgen Geist und Körper mit gesunder Energie und sind leicht selber zu machen. Es gibt unzählige Rezepte – hier die weihnachtliche Variante: 250g getrocknete Datteln, 100g getrocknete Äpfel, 50g Walnusskerne, einen halben Teelöffel Lebkuchengewürz und eine Messerspitze geriebene Orangenschale zu einer Masse mixen. Daraus werden 12 Bällchen geformt, die im Kühlschrank aufbewahrt werden sollten – oder sie werden einfach direkt an die Kollegen verteilt. Guten Appetit und eine schöne, gesunde Weihnachtszeit!
Gesund bleiben
Arbeit kann anstrengend sein, daran gibt es nicht zu rütteln. Das ist aber kein Problem – vorausgesetzt man triff ein paar Vorkehrungen.
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