Die Hochschule Pforzheim denkt Recruiting neu

Kreation der Arbeitgebermarke „Hochschule Pforzheim“

KIRA HUBER Employer Branding Managerin, BMBF Projekt, Hochschule Pforzheim
KIRA HUBER Employer Branding Managerin, BMBF Projekt, Hochschule Pforzheim
Hochschule Pforzheim Beitrag

Als Hochschule für angewandte Wissenschaften bewegt sich die Hochschule Pforzheim in einem besonderen Spannungsfeld aus Herausforderungen des kulturellen und gesellschaftlichen Wandels in der Arbeitswelt, Megatrends wie Digitalisierung, Globalisierung und demografischem Wandel sowie rechtlichen Gegebenheiten des öffentlichen Dienstes.

Seit mehreren Jahren beobachtet die Hochschule Pforzheim einen stetigen Abwärtstrend beim Eingang von Bewerbungen. Dieser zeigt sich über alle Berufsgruppen hinweg, sowohl bei Stellen für Professor:innen als auch bei solchen für Beschäftigte. 2021 entwickelte die Hochschule Pforzheim daher ein Konzept für das sogenannte „Strategische Recruiting“. Neue Leitfragen sind: „Was macht diese Stelle im Besonderen aus?“, „Welche Kompetenzen braucht die gesuchte Person?“ und „Wie erreichen wir die Zielpersonen?“. Das Besondere hierbei: Mit dem Strategischen Recruiting können Erwartungen und Anforderungen sichtbar gemacht und festgehalten werden. Denn die Hochschule ist überzeugt: Nur wenn sich alle Beteiligten im Klaren sind, wen sie eigentlich suchen, kann die Suche erfolgreich werden. Dieses Konzept ist Teil der Maßnahmenpakete im Rahmen des von Bund und Ländern initiierten Förderprogramms „FH Personal“, mit dem die Hochschule Pforzheim gezielt Maßnahmen zur Gewinnung und Entwicklung von Professor:innen sowie wissenschaftlichem Personal umsetzt.

 

KATHRIN SCHOPENHAUER Personalreferentin, Hochschule Pforzheim
KATHRIN SCHOPENHAUER Personalreferentin, Hochschule Pforzheim

Doch was tun, wenn sich im Bewerbungsprozess herausstellt, dass sich die Gehaltsvorstellungen der Wunschkandidatin oder des Wunschkandidaten nicht mit den tariflichen Rahmenbedingungen im öffentlichen Dienst decken? Der Handlungsspielraum der Hochschulen ist bezüglich der Gehaltsentwicklung der Beschäftigten begrenzt. Die Folge ist eine defensive, rechtfertigende Haltung der Hochschule. Doch bestimmen weitaus mehr Faktoren die Zufriedenheit am Arbeitsplatz, als das Gehalt als einzig entscheidende Komponente. Genau in diesen ergänzenden Faktoren sieht die Hochschule Pforzheim ihre Stärken. Die Flexibilität von Arbeitszeit und Arbeitsort dient als Beispiel für einen dieser Faktoren, die erheblichen Einfluss auf die Zufriedenheit der Beschäftigten nehmen: Nahezu alle Modelle von Teilzeittätigkeiten finden in der Praxis Anwendung. Darüber hinaus engagiert sich die Hochschule bereits seit rund zehn Jahren für eine offene, familienbewusste Hochschulkultur. So erhielt sie im Jahr 2012 erstmalig die Auszeichnung „familiengerechte Hochschule“, welche im vergangenen Jahr durch eine Re-Zertifizierung erfolgreich bestätigt wurde.

Der Fokus der Hochschule Pforzheim liegt in den nächsten Jahren auf der Kreation einer eigenen Arbeitgebermarke. Das Ziel: Ein klares, authentisches und transparentes Bild des Arbeitgebers Hochschule Pforzheim erschaffen und sichtbar machen. Auf diese Weise positioniert sich die Hochschule erstmals deutlich als Arbeitgeber − nicht nur im Umfeld anderer Hochschulen und Universitäten, sondern auch gegenüber der Industrie.
 
www.hs-pforzheim.de/hochschule/organisation/personal_und_organisation

 

Nächster Artikel
Karriere
Oktober 2023
Illustration: Marina Labella
Redaktion

Akuter Mangel

Alle Branchen suchen händeringend nach gut ausgebildetem Personal. Vor allem in sozialen Bereichen wie Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung fehlen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.