Mitarbeitende schützen

Die gesetzlich vorgeschriebene Gefährdungsbeurteilung ermöglicht unternehmerisch verantwortungsvolles Handeln. Die VBG unterstützt mit einem kostenlosen Softwaretool.

Die kostenlose Software GEDOKU von der VBG unterstützt Unternehmen bei der Erstellung einer Gefährdungsebeurteilung.
Die kostenlose Software GEDOKU von der VBG unterstützt Unternehmen bei der Erstellung einer Gefährdungsebeurteilung.
VBG Beitrag

Unternehmen in Deutschland müssen eine sogenannte Gefährdungsbeurteilung ihrer Arbeitsplätze vornehmen – also erfassen, welche Beeinträchtigungen oder Unfallgefahren ihren Mitarbeitern drohen und wie sie abzuwehren sind. Gerade kleineren Betrieben erscheint das eine lästige und vermeintlich teure Pflicht. Die gute Nachricht: Die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) bietet mit GEDOKU ein kostenloses Tool für die Erstellung. Und, wie Christoph Stein, Leiter Arbeitssicherheit im Ressort Prävention der VBG erklärt: „Wer eine Gefährdungsbeurtei lung macht, leistet einen großen Beitrag dazu, die Leistungsfähigkeit und die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig zu erhalten.“

Sie nutzt damit auch dem unternehmerischen Erfolg. Wenn Kollegen durch einen Arbeitsunfall ausfallen, bringt das gravierende Konsequenzen mit sich, etwa weil andere Mitarbeitende dann übernehmen müssen, Arbeit liegen bleibt oder sich zumindest verzögert. Das gilt auch und insbesondere für die Arbeit im Büro. Dabei geht es bei der Gefährdungsbeurteilung um die systematische Ermittlung aller Gefährdungen, also auch der Belastungen, denen Beschäftigte unterliegen.
 

GROSSES SPEKTRUM


Belastungen, die zum Beispiel aufgrund mangelhafter Ergonomie am Arbeitsplatz entstehen, gehören genauso dazu wie psychische Belastungen. Dabei muss das Rad oft nicht neu erfunden werden: „Häufig gibt es an verschiedenen Arbeitsplätzen sehr ähnliche Arbeitssituationen, auch die Ausstattung der Arbeitsplätze mit Bildschirmen, Tastaturen, Computern und Büromöbeln ist standardisiert und gleich. In diesem Fall macht es natürlich keinen Sinn, sich jeden Arbeitsplatz einzeln anzuschauen. Hier reicht es, einen davon genau zu analysieren und die Erkenntnisse dann auf die anderen zu übertragen“, macht Stein klar.

Und genau hier unterstützt die VBG: „Im Basiskatalog Bildschirm- und Büroarbeit der Software GEDOKU beispielsweise sind die Bereiche erfasst, die eine Gefährdungsbeurteilung in den meisten Büros umfasst“, führt der Experte aus. Das Spektrum ist groß. Mögliche Gefährdungen reichen von der Gestaltung der Arbeit, also den Inhalten und Aufgaben, über das diesbezüglich vorhandene Informationsangebot bis zu Leitern und Tritten, die zum Einsatz kommen können. Im bereits erwähnten Katalog sind Gefährdungen erfasst, wie sie typischer Weise in vielen Büros vorkommen. Die Unternehmen suchen die bei ihnen vorkommenden Gefährdungen heraus, löschen nicht vorkommende und ergänzen eventuell nicht im Katalog vorhandene Gefährdungen. Welche Maßnahmen zur Minimierung der Gefährdungen geeignet sein könnten, schlägt die Software auch vor. Die Materialien der VBG können natürlich nicht jede denkbare betriebliche Situation abbilden. Daher ist immer wieder der Blick auf die individuelle Situation im Betrieb wichtig. Diese kann in GEDOKU individuell ergänzt werden.
 

LEBENDES DOKUMENT
 

Außerdem gilt: Die Gefährdungsbeurteilung ist ein lebendes Dokument – das heißt, es wird nicht einmal erstellt und bleibt dann für alle Tage gleich. Spätestens alle fünf Jahre sollte die Gefährdungsbeurteilung überprüft werden, empfiehlt Stein. „Wenn sich beispielsweise durch den Einsatz neuer Hardware Veränderungen ergeben, könnte dies Auswirkungen auf die Belastungen der Beschäftigten haben“, führt er aus. Ist die Gefährdungsbeurteilung erst einmal erstellt ist die Ergänzung bzw. das Einpflegen solcher Veränderungen durch die Datenbankstruktur schnell und effizient zu erledigen.

Bei einem kleinen Unternehmen unterstellt man der Unternehmensleitung, dass diese die Arbeitsabläufe tatsächlich auch noch im Kleinen kennt und daher selbst beurteilen kann. Bei größeren Unternehmen sind sowohl Führungskräfte, Beschäftigte, Betriebsärztinnen und -ärzte, Fachkräfte für Arbeitssicherheit beteiligt. „Das größte Wissen bezüglich eines Arbeitsplatzes haben sicherlich diejenigen, die dort täglich acht Stunden lang arbeiten“, so Stein.
 

www.vbg.de/gedoku

 

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