Eine to:DO-Liste für die Stadt der Zukunft

Dortmund macht sich fit für die kommenden Herausforderungen – und dabei diskutiert die gesamte Stadtgesellschaft mit.

Bei to:DO sind alle aufgefordert, gemeinsam die Zukunft Dortmunds zu gestalten.
Bei to:DO sind alle aufgefordert, gemeinsam die Zukunft Dortmunds zu gestalten.
Wirtschaftsförderung Dortmund Beitrag

Wie wollen wir heute und morgen leben und arbeiten? Eine gute Frage. Befinden wir uns doch im Zeitalter der Dauerkrisen. Überlagern sich zu viele Krisen über einen langen Zeitraum, führt dies oft zu Ängsten, Orientierungslosigkeit, Ohnmachtsgefühlen, Pessimismus und passivem Rückzug. Fatalerweise dann, wenn wir eine neue Aufbruchstimmung brauchen, um die vor uns liegenden Herausforderungen zu meistern. Wir müssen und könnten mehr tun, doch oft verändern wir nichts. Weil wir unser Leben nicht umbauen wollen: Veränderungen machen Angst. Vielleicht, weil auch der Nachbar, Arbeitskollege nichts ändert. Ein Teufelskreis. Damit entfernen wir uns immer weiter davon, etwas aktiv zu gestalten oder mitzubestimmen.

Eine wichtige Erfahrung des Menschen ist die der Selbstwirksamkeit. In Krisen vielleicht die wichtigste. Das bedeutet, wir verstehen uns als Teil der Lösung: Wir nehmen die Dinge wieder selbst in die Hand. Wir gestalten Zukunft, statt ein „Tal der Tränen“ zu verwalten. Das ist der Schlüssel zur Überwindung von Krisen.
 

AUF DIE ZUKUNFT LUST MACHEN


Die Chancen dafür stehen gut. Nein, sogar historisch gut! Niemals zuvor eröffneten uns Technik und Innovationen breitere Lösungskompetenzen. Niemals zuvor war die Welt der Arbeit so offen für Individualität, Wertschätzung, persönliches Engagement und persönliche Sinnstiftung. „to:DO – Dortmunds neue Arbeit“ will Lust machen auf aktive Zukunftsgestaltung.

Denn an den Kommunen liegt es, die öffentliche Daseinsfürsorge aufrechtzuerhalten, Städte zukunftsfähig zu machen und den Wandel zu gestalten. Vorbildhaft – und bislang einzigartig – ist, wie die Stadt Dortmund in diesem Umfeld agiert. Dortmund, die „Stadt der Arbeit“, hat Diskussionen über den Strukturwandel längst hinter sich gelassen und stellt sich dem Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft mit seinem „to:DO“-Programm. „Im Zuge der Transformation, die unsere Wirtschaft und Gesellschaft vor große Herausforderungen stellt, werden sich auch die Arbeitswelt und der Arbeitsmarkt nachhaltig verändern“ sagt Heike Marzen, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Dortmund. „Ich freue mich, dass wir uns mit der Initiative „to:DO Dortmunds neue Arbeit“ gemeinsam auf den Weg machen, um Dortmund zukunftsfest zu machen. Denn die Zukunft ist gestaltbar und bietet viele Chancen für die Menschen in unserer Stadt!“
 

DIE VIER D’S DER TRANSFORMATION


Die Transformationen und ihre Chancen lassen sich mit den „Vier Ds“ beschreiben. Die Demografie, dass Deutschland schrumpft und immer älter wird. Der Fachkräftemangel ist bereits real. Mehr als 300.000 Fachkräfte fehlen perspektivisch alleine, um Energiewende und Klimaziele zu schaffen. Zugleich sind Städte und Kommunen mit einer großen Zahl oft junger Migranten konfrontiert, die Baby-Boomer, die die Welt der Arbeit heute noch tragen, gehen sehr bald in Rente. Wer macht die Arbeit, wenn niemand mehr da ist? Und wie können wir neue, wirtschaftlich tragbare Lösungen im Gesundheits- und Pflegesektor verwirklichen? Wie lassen sich neue Potentiale in der Aus- und Weiterbildung heben? Die Digitalisierung verändert unsere Art zu denken, zu interagieren und zu arbeiten. Wie kann eine Stadt wie Dortmund der Digitalbranche Plattformen für neue Geschäftsmodelle bieten? Oder als westfälisches Wirtschaftszentrum im Rahmen der De-Globalisierung den Aufbau regionaler Kooperationsbeziehungen und Wertschöpfungsketten für einen resilienten Wirtschaftsstandort fördern und unterstützen? Und schließlich die Dekarbonisierung. Der Aufbau einer weitgehend CO2-freien Wirtschaft ist vielleicht die größte Transformation, die uns bevorsteht, bietet zugleich aber auch die größten Chancen. Dortmund wäre nicht Dortmund, ginge es diese Transformationen nicht schon längst an.


Doch von selbst werden sich die Probleme nicht lösen. Und auch „der Markt“ wird es nicht richten. Mit einem „Weiter so wie bisher“, einem „Not invented here“ fährt der Karren diesmal vor die Wand. Dortmund setzt deshalb auf die Schwarmintelligenz der gesamten Stadtgesellschaft. Die konkreten Fragen und Probleme stellen sich immer vor Ort, und oft liegen die Lösungskompetenzen auch vor Ort. Letztlich geht es immer um lokale Innovationen. Nicht ohne Grund steht die Internationale Gartenausstellung IGA 2027 in Dortmund unter dem Motto: „Wie wollen wir heute und morgen leben und arbeiten?“

Das Innolab, ein breites Bündnis aus allen Akteuren der Stadt Dortmund.
Das Innolab, ein breites Bündnis aus allen Akteuren der Stadt Dortmund.

EINE GANZE STADT DISKUTIERT


Und hier setzt die Inititative „to:DO – Dortmunds neue Arbeit“ an. Erarbeitet und umgesetzt wird sie unter Federführung der Wirtschaftsförderung Dortmund zusammen mit dem „InnoLab Zukunft der Arbeit“, einem in 2022 gegründeten Zusammenschluss aus Dortmunder Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft, Kammern, Verbänden und Stadtgesellschaft. Die Initiative stellt eine reale und digitale Zukunftsplattform bereit, um die zentralen Herausforderungen der Transformation in der Arbeitswelt, der Wirtschaft und der Gesellschaft zu diskutieren. Es gilt, lokale Standortentwicklungspotentiale neu zu definieren. Es gilt, neue technologische Entwicklungen in den Blick zu nehmen und ihren Einsatz zu erörtern. Es gilt, die Stadtgesellschaft für die Herausforderungen einer sich ändernden Arbeitswelt zu sensibilisieren und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Diese Diskussion wird real in die Stadt getragen, in Form von Projekten, Befragungen, wissenschaftlichen Studien und Experimenten, etwa in Form von Reallaboren zu neuen Arbeitszeitmodellen. Die Ergebnisse werden über zeitgemäße Mediakanäle verbreitet.

Die zentrale Veranstaltungswoche findet vom 29.04.2024 – 03.05.2024 im Vorfeld und im zeitlichen Übergang zum „DORTBUNT Festival 2024“ statt, im Herzen der Stadt. Sie wird damit bürgernah, sichtbar, interaktiv und digital wahrnehmbar sein und zum Mitdiskutieren einladen. Dortmund kann mit „to:DO“ unter den Großstädten Deutschlands eine beispielgebende kommunalpolitische Vorreiterrolle einnehmen, die auch Einfluss auf die politische Meinungsbildung auf allen Ebenen haben wird. Die Initiative kann Dortmund so erneut zu einer Modellstadt der Arbeit der Zukunft machen, um neue Ideen zur Bewältigung der Herausforderungen in der „großen Transformation“ auf lokaler Ebene zu entwickeln.


www.wirtschaftsfoerderung-dortmund.de
 

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