Das Blatt auf dem Arbeitsmarkt hat sich gewendet: Unternehmen, das erlebe ich in meinem Beraterinnenalltag, müssen sich mittlerweile bei Kandidat:innen bewerben und nicht andersherum. Der Arbeitskräftemangel erschwert die Einstellung von Talenten und das ist nur ein Teil des Wandels, dem sich Organisationen in diesen Zeiten stellen müssen: Nachhaltigkeit, Diversität, Inklusion, KI – um einige der wichtigsten Fokusthemen zu nennen. Viel ungenutztes Talente-Potenzial liegt bei Frauen, deren Erwerbstätigkeit aktuell mit 46,8 Prozent (2021) immer noch etwa 6 Prozent unter der von Männern liegt. Das könnte vielleicht auch daran liegen, dass nur 17 Prozent der Frauen ihren Arbeitgeber female friendly finden, wie aktuell eine Studie des Marktforschungsinstituts Civey und des Wirtschaftsmagazin Strive zum Thema Frauenförderung ergab. Neben dem Hauptthema Vereinbarkeit zählen mittlerweile aber auch andere Faktoren, vor allem Frauen als zukünftige Mitarbeitende und Führungskräfte zu gewinnen. Um zukunftsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen darum jetzt Umdenken und mutig neue Wege gehen.
1. Wertekompass als Orientierungshilfe
Ein klares WHY und Wertegerüst zu definieren, sollte das Fundament einer jeden Organisation sein. Und damit meine ich keine vom C-Level festgelegten, generischen Wort-Hülsen und Buzz-Words, sondern gelebte Werte. Hier lohnt es sich, mithilfe eines Sparringpartners aktuelle Formulierungen zu hinterfragen und unter Einbeziehung der Mitarbeitenden individuelle, kreative Leitlinien zu definieren, die intern hohes Identifikationspotential schaffen, als strategischer Entscheidungskompass dienen und gleichzeitig auch als Absprungbrett für Branding, Marketing und Kommunikation. Im zweiten Schritt gilt es dann, diese Werte so zu aktivieren, dass sie im besten Fall auch Teil der Kundenerfahrung werden.
2. Ohne Employer Branding geht nichts mehr
Wer jetzt noch nicht in Employer Branding investiert, ist selber schuld. Denn nicht als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, kann sich wirklich niemand mehr leisten. Dabei geht es im Employer Branding – entgegen vieler Annahmen – nicht nur um Recruiting, sondern vor allem auch um die interne Aktivierung, darum, alle im Unternehmen mit auf die Reise zu nehmen. Denn gibt es bessere Testimonials als die eigenen Mitarbeitenden? Ich meine: Nein. Eine fundierte Strategie und Arbeitgeber-Positionierung ist hier der erste Schritt. Das Tolle: In der Kreation und Umsetzung sind hier noch längst nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Ich bin überzeugt: Employer Branding ist das neue Marketing.
3. Wer integral denkt, gewinnt!
Produkte, Dienstleistungen und Unternehmenskultur sollten authentischer Ausdruck der Essenz einer jeden Organisation sein. Was ist die Essenz? Was davon schaffen wir zu verkörpern und was blockiert? Genau darum geht es in der integralen Organisationsentwicklung.