Wie KI den Arbeitsschutz im Homeoffice erleichtert

Die B·A·D revolutioniert mit KICO die Gefährdungsbeurteilung fürs Homeoffice und ermöglicht Arbeitnehmenden eine gesunde Gestaltung ihres Arbeitsplatzes.

Prof. Dr. Thomas Auhuber ist Professor für Unfallmedizin und Medizinökonomie sowie Geschäftsführer der B·A·D Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik GmbH.
Prof. Dr. Thomas Auhuber ist Professor für Unfallmedizin und Medizinökonomie sowie Geschäftsführer der B·A·D Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik GmbH.
B·A·D Beitrag

Herr Prof. Dr. Auhuber, als Experte für Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik haben Sie einen ganz anderen Blick auf die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt als die meisten anderen, die sich mit dem Thema New Work beschäftigen. Eines steht für alle fest: Die Arbeitswelt verändert sich rasant. Wie verändert sich die betriebliche Gesundheitsvorsorge durch Trendthemen wie hybride Arbeitsmodelle und die zunehmende Bedeutung von mobilem Arbeiten?

Wir lesen zur Zeit immer häufiger, mobiles Arbeiten sei auf dem Rückzug. Die Zahlen sprechen aber eine andere Sprache: Insgesamt arbeitet laut statistischem Bundesamt mehr als jede:r vierte Erwerbstätige in Deutschland zumindest zeitweise zu Hause, über zwei Millionen Menschen sogar dauerhaft. Sie haben daher vollkommen recht: Home Office ist das zentrale Thema, das uns bei B·A·D in den vergangenen Monaten mit am stärksten beschäftigt hat.

Das Arbeiten zu Hause bringt natürlich jede Menge Flexibilität mit sich, die die meisten Arbeitnehmenden durchaus zu schätzen wissen, aber auch ein paar Herausforderungen, gerade wenn es um die Gesundheit geht. Neben den oft zitierten psychischen Belastungen gibt es eine Reihe von körperlichen Faktoren, die bei der Arbeit im Homeoffice schnell zu kurz kommen. Während Arbeitgeber in Büros gut dafür sorgen können, dass die Schreibtische ergonomisch eingestellt sind und es Angebote wie Rückenkurse gibt, richten die Arbeitnehmenden ihren Heimarbeitsplatz meist individuell ein. Zu Hause verschwimmen die Grenzen zwischen Job und Privatleben, was schnell dazu führen kann, dass ergonomische Arbeitsplätze oder ausreichend Bewegung in den Pausen fehlen. Genau hier setzen wir mit unserer neuen Gefährdungsbeurteilung an, die auf künstlicher Intelligenz basiert.
 

Sie spielen auf Ihr neuestes Produkt, den KI-Coach „KICO – Risk Assessment“, an. Dieser soll die Gefährdungsbeurteilung von Telearbeitsplätzen, also zum Beispiel im Homeoffice, ermöglichen. Wie funktioniert das genau und für wen ist das Produkt gedacht?

KICO ist ein kleines Gerät, ähnlich groß wie ein Smartphone, das Sie einfach an Ihrem Bildschirmarbeitsplatz platzieren. Es misst mithilfe von Sensoren verschiedene Gesundheitsfaktoren: zum Beispiel Ihre Sitzhaltung, die Position von Bildschirm und Tastatur, die Beleuchtung oder die Raumtemperatur. Dabei führt KICO Sie interaktiv durch die Gefährdungsbeurteilung und macht konkrete Vorschläge, wie Sie Ihren Arbeitsplatz gesünder gestalten können. Und das Beste: Er bleibt dran und prüft regelmäßig, ob die Anpassungen auch wirklich wirken. Das Tool eignet sich für alle Unternehmen mit Bildschirmarbeitsplätzen – egal, ob im Büro, im Homeoffice oder an mobilen Arbeitsplätzen.
 

KICO – Risk Assessment von B·A·D ist nur so groß wie ein Smartphone und ermöglicht die automatisierte und rechtskonforme Optimierung des Heimarbeitsplatzes.
KICO – Risk Assessment von B·A·D ist nur so groß wie ein Smartphone und ermöglicht die automatisierte und rechtskonforme Optimierung des Heimarbeitsplatzes.

Das bedeutet: KICO coacht mich nicht nur, sondern er „beobachtet“ mich beim Arbeiten? Wie funktioniert das genau, insbesondere in Bezug auf den Datenschutz?

Ein großer Vorteil dieser Art der Analyse ist, dass Fachkräfte für Arbeitssicherheit nicht die privaten Arbeitsbereiche der Mitarbeitenden besuchen müssen, wenn diese von zu Hause aus arbeiten. Denn: Tatsächlich ist die Gefährdungsbeurteilung nicht nur in Büros verpflichtend, sondern auch für Telearbeitsplätze.
 

Interessant – das wissen viele Arbeitgeber vermutlich gar nicht, oder? Wie hilft KICO den Unternehmen konkret dabei, die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen und wie wird sichergestellt, dass die Mitarbeitenden die Vorschläge auch wirklich umsetzen?

Wir merken im Austausch mit unseren Kunden immer wieder, dass das Thema Gefährdungsbeurteilung für viele ein ganz neues Feld ist – gerade, was den Telearbeitsplatz angeht. Genau hierfür sind wir da, schließlich wollen wir aufklären und gesetzlich notwendige Prozesse vereinfachen. 

Dank Sensoren und interaktiver Abfragen werden mit KICO alle wichtigen Arbeitsplatzfaktoren erfasst. Schritt für Schritt führt KICO die Nutzenden durch den Prozess – auf Basis eines fundierten ergonomischen Wissensstandards. Die Ergebnisse werden digital dokumentiert. Die Mitarbeitenden können dann den digitalen Bericht an ihr Unternehmen auslösen. Nach dem Versand werden alle Daten auf KICO gelöscht! Gemeinsam mit unseren Expert:innen für Arbeitssicherheit können die Unternehmen dann geeignete weitere Schritte einleiten. Denn KICO bleibt nicht bei der Analyse stehen. Er überprüft regelmäßig, ob die empfohlenen Maßnahmen wirklich umgesetzt wurden und etwas bewirken. So wird sichergestellt, dass die Gefährdungsbeurteilung nicht nur ein Haken auf einer To-do-Liste ist, sondern langfristig für bessere Arbeitsbedingungen sorgt. Und hiervon profitieren dann natürlich in erster Linie die Arbeitnehmenden.
 

Hier sorgt die KI-Technologie in Verbindung mit menschlicher Expertise also für einen echten Mehrwert. Wie sehen Sie die zukünftige Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine im Bereich Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung?

Die Zukunft des Arbeitsschutzes und der Gesundheitsförderung liegt in der intelligenten Verknüpfung von KI und menschlicher Expertise. KI-Systeme wie KICO können große Datenmengen analysieren, Muster erkennen und personalisierte Empfehlungen geben. Die Expertise von Fachkräften für Arbeitssicherheit und Arbeitsmedizinern bleibt jedoch unerlässlich, um die Ergebnisse zu interpretieren, individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen und komplexe Situationen zu bewerten. Die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine ermöglicht effizientere Prozesse, eine höhere Messgenauigkeit und eine verbesserte Prävention.

www.bad-gmbh.de
 

 

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