Herr Kamp, warum ist Hanf eine echte Alternative für die Dämmung?
Zunächst einmal überzeugt Hanf im Vergleich zu anderen ökologischen Dämmstoffen mit einer ausgezeichneten CO2-Bilanz. Hanf bindet mehr CO2 als bei der gesamten Herstellung verbraucht wird. Darüber hinaus kommt die einjährig nachwachsende Pflanze ganz ohne Dünger oder Pestizide aus und wächst überall. Das sind schon einmal gewichtige Argumente.
Wie sieht die Öko- und Energiebilanz im Vergleich zu klassischen Dämmstoffen wie Steinwolle oder EPS aus?
Mit seinen hervorragenden Eigenschaften nimmt Hanf eine Sonderstellung unter den Dämmstoffen ein und kann sich durchaus mit konventionellen Produkten messen. Das Hanfsystem bietet außergewöhnliche Produkteigenschaften und hat ein beeindruckendes Nachhaltigkeitskonzept. Der Dämmstoff Hanf ist hoch wasserdampfdurchlässig und kompostierbar – das macht ihn einfach sympathisch.
Gibt es Langzeiterfahrungen bezüglich Qualität und Haltbarkeit von Hanf als Dämmstoff?
In Österreich gibt es Objekte, die vor über zwölf Jahren mit Hanf gedämmt wurden und deren Fassadenoberflächen sich in einem sehr guten Zustand präsentieren.
Welche Punkte bringen Sie an, wenn Sie Kunden von Hanf als Dämmstoff überzeugen wollen?
In erster Linie sind die ökologischen und bauphysikalischen Vorteile ein wichtiges Kaufargument für Hausbesitzer. Außerdem spielt Lärm in der öffentlichen Diskussion eine immer größere Rolle. Mit unseren Hanfplatten bieten wir einen Werkstoff, der eine gute Wärme- und Akustikdämmung vereint und dazu noch sehr ökologisch ist. Das kommt bei Kunden gut an. Zu guter Letzt bieten Fassadendämmungen aus Hanf auf Grund ihrer hohen Wärmekapazität einen sehr guten sommerlichen Hitzeschutz. Selbst an heißen Sommertagen sorgen sie für wohltemperierte Räume. Und nachts wird diese gespeicherte Wärme dann wieder abgegeben. Dadurch bleiben die Fassaden trocken, und Algen beispielsweise haben keine Chance zu wachsen.
Hanfdämmung im Detail
Caparol bezieht den Rohstoff zu 100 % aus österreichischem Anbau. Die Hanffaser-Dämmplatten bestehen zu 89 Prozent aus Hanffasern, die im so genannten Thermobound-Verfahren in einer Vliesfaserproduktion hergestellt werden. Wie bei Papiertaschentüchern werden Bico-Fasern aus Polyester zum Binden verwendet. Alternativ können auch Fasern aus Maisstärke genutzt werden, so dass am Ende ein voll kompostierfähiger Dämmstoff entsteht. Besonders beeindruckend ist die Ökobilanz von Hanf: Es speichert mehr Kohlendioxid als für Anbau, Ernte, Verarbeitung und Transport in die Atmosphäre gelangt.
www.hanf-daemmt-gruener.de