Bezahlbare Elektromobilität ist unser Antrieb

Opel-CEO Florian Huettl hat klare Vorstellungen von der Zukunft der Mobilität – und deutliche Forderungen an die Politik.

Florian Huettl, Chief Executive Officer bei der Opel Automobile GmbH
Florian Huettl, Chief Executive Officer bei der Opel Automobile GmbH
OPEL Beitrag

Herr Huettl, wie sieht die E-Mobilität-Strategie von Opel aus?

Sie lässt sich sehr einfach zusammenfassen: Wir setzen unseren Weg in die E-Mobilität konsequent fort. Seit diesem Jahr bieten wir für jedes Modell in unserem Portfolio auch eine batterieelektrische Variante an – als erste deutsche Marke übrigens. Und ab 2025 wird jeder neu vorgestellte Opel ausschließlich batterieelektrisch sein
 

Was wünschen Sie sich in diesem Zusammenhang von der Politik?

Vor allem mehr Planungssicherheit. Reglementierungen wie das Verbrennerverbot stellen starke Eingriffe dar. Es ist deshalb wichtig, dass der vorgegebene Kurs dann auch eingehalten wird. Diskussionen darüber, das Ende der Verbrennermotoren wieder in Frage zu stellen, sind nicht hilfreich. Automobilhersteller investieren langfristig, unsere Planungen reichen weit über eine Legislaturperiode hinaus. Es geht hier um Investitionen in Milliardenhöhe. Wenn Vorgaben wie das Verbrennerverbot aufgeweicht würden, dann wäre dies eine Bestrafung für Hersteller wie Opel, die rechtzeitig massiv in die Elektromobilität investiert haben.
 

Was steht noch auf dem Wunschzettel?

Das abrupte Ende der staatlichen E-Auto-Förderung im Dezember vergangenen Jahres war ein harter Schlag für die Branche: 2023 war Deutschland noch der führende Markt für Elektroautos in Europa. Nach dem Ende der Förderung ist der Absatz jedoch um etwa 30 Prozent eingebrochen, wohingegen er sich in anderen europäischen Ländern weiter positiv entwickelt hat. Ein Comeback der Förderung wäre also sehr wünschenswert. In der Vergangenheit konnten wir sehen, dass die deutsche Kaufprämie gerade in den unteren Preissegmenten viele Menschen davon überzeugt hat, sich ein Elektroauto anzuschaffen.

Wir machen unseren Kunden bereits attraktive Angebote für elektrifizierte Mobilitäts-Lösungen. Aber die Fahrzeughersteller alleine können es nicht schaffen, die Kunden zum Umstieg auf Elektroautos zu bewegen. Die Rahmenbedingungen müssen ebenfalls stimmen. Zu unseren politischen Forderungen gehört daher auch der weitere Ausbau der Ladeinfrastruktur und der Anlagen zur Produktion erneuerbarer Energie.
 

Vielen potentiellen Käufern sind die Vorteile von Elektroautos zwar bewusst, sie werden jedoch von relativ hohen Kaufpreisen abgeschreckt. Wie geht Opel mit dieser Situation um?

Bezahlbare Elektromobilität ist unser Antrieb. Der größte Kostentreiber ist derzeit noch die Batterie. Um Elektrofahrzeuge in Zukunft günstiger anbieten zu können und Wertschöpfung zu integrieren, setzen wir bei Opel und Stellantis darauf, die Batterien in Europa herzustellen. Mit Erfolg: In unserem neuen Opel Grandland, den wir im Werk Eisenach fertigen, kommen bereits Batterien aus der Fertigung unseres Joint Ventures ACC in Frankreich zum Einsatz. Mit dem Kleinwagen Corsa und dem familientauglichen SUV Frontera Electric, der ab 28.990 Euro erhältlich ist, haben wir bereits die Preisschwelle von 30.000 Euro unterschritten. Und in nicht allzu ferner Zukunft werden wir einen vollwertigen Elektro-Pkw bereits ab 25.000 Euro verkaufen. Allerdings können wir derartig preisgünstige Autos nicht an unseren Standorten in Deutschland produzieren. Dem stehen einfach die hohen deutschen Lohn- und Energiekosten im Wege.

www.opel.com

 

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