Globale und lokale Steuer-Expertise

Beitrag BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
l: Torben Fischer,Certified Internal Auditor ,BDO AG Wirtschafts- prüfungsgesellschaft r: Sandra Söbbing ,Steuerberaterin, BDO AG Wirtschafts- prüfungsgesellschaft
BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Beitrag

Gute organisatorische Vorkehrungen zur Einhaltung von steuerlichen Regelungen reduzieren das Risiko für das Management, sich im Falle des Falles dem Vorwurf des Vorsatzes oder der groben Fahrlässigkeit ausgesetzt zu sehen – und sind mit dem richtigen Partner an der Seite gar nicht so schwer zu implementieren.

Bei Verstößen gegen das Steuerrecht drohen erhebliche Konsequenzen für die Gesellschaft und die handelnden Personen. Für das Management bestehen sogar die Risiken der persönlichen Haftung und eines Freiheitsentzugs – selbst, wenn ein Verstoß ohne eigene Kenntnis begangen wurde. Eine Risikominimierung kann mithilfe eines Tax Compliance Management Systems (Tax CMS) erreicht werden. Wie sich die Implementierung eines solchen Systems praktisch gestaltet und inwieweit auch internationale Aspekte zu berücksichtigen sind, erklären Sandra Söbbing und Torben Fischer von BDO.
 

Tax CMS – dahinter verbergen sich komplexe firmeninterne Organisationen und Strukturen. Wie schwierig ist es, so ein System aufzubauen?
Fischer: Viele Mandanten befürchten zunächst ein bürokratisches Monster, dabei ist der Aufwand absolut beherrschbar. Kein Unternehmen, das wir beraten, befindet sich vorher im Blindflug. Daher nutzen wir die bereits vorhandenen Strukturen. Die Grundlage für die Konzeption sind die sieben Grundelemente des Praxishinweises „Ausgestaltung und Prüfung eines Tax Compliance Management Systems gemäß IDW PS 980“ des Instituts der Wirtschaftsprüfer: Kultur, Ziele, Risiken, Programm, Organisation, Kommunikation sowie Überwachung und Verbesserung.


Das klingt sehr theoretisch …
Söbbing: Praktisch schauen wir uns immer zuerst den Status Quo an. Welche Regeln und Organisationsstrukturen gibt es? Diese gleichen wir mit den Anforderungen an ein Tax CMS ab. Anschließend ermitteln wir die steuerlichen Teilbereiche, für die das CMS greifen soll, also beispielsweise Umsatzsteuer, Lohnsteuer, Körperschaftsteuer. Für diese Bereiche führen wir dann gemeinsam mit dem Mandanten eine Risikoanalyse durch.
Fischer: Dabei beziehen wir nicht nur die Geschäftsführung und die Steuerabteilung mit ein, sondern alle, deren Tätigkeiten Auswirkungen auf die Steuerangelegenheiten haben können, also zum Beispiel auch den Vertrieb, die IT oder die Lohnbuchhaltung. Auf diese Weise kommen die verschiedenen Protagonisten miteinander ins Gespräch. Schnittstellen werden deutlich, das Verständnis für steuerliche Prozesse im Unternehmen besser.

 

Wie viel Zeit sollten Unternehmen für die Implementierung einplanen?
Söbbing: Das hängt sehr stark vom Status Quo und von der jeweiligen Zielsetzung ab. Auch die personellen und zeitlichen Ressourcen beim Mandanten spielen eine Rolle. Generell handelt es sich um einen Prozess, bei dem wir nicht ununterbrochen im Unternehmen sind, sondern das System phasenweise einführen. Ich denke aber, sechs Monate sind ein guter Mittelwert.
 

Und was ist mit international tätigen Unternehmen? Die unterliegen ja nicht nur dem deutschen Steuerrecht.
Fischer: Das stimmt absolut. Wer global agiert, befindet sich ständig in einem Spannungsfeld: Er muss einerseits geltendes Recht befolgen, läuft andererseits aber auch Gefahr, zu viel Steuern abzuführen. Wir können aber genau das leisten: die zentrale Steuerung und gleichzeitig die Anpassung an die lokalen Systeme.

 

Wie gelingt Ihnen das?
Söbbing: Wir haben mehr als 74.000 Mitarbeiter in 162 Ländern und damit buchstäblich zu jedem Thema den richtigen Ansprechpartner. Bei Bedarf können wir weltweit mit unseren Kollegen vor Ort die konkreten Anforderungen berücksichtigen. Durch ein individuell zugeschnittenes Konzept und den Zugriff auf lokale Experten können wir auch große internationale Konzerne dabei unterstützen das notwendige lokale Wissen und die Anforderungen an die Datenintegrität in der Konzernzentrale in Einklang zu bringen.

 


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