Frau Blume, wo steht Deutschland in Sachen Digitalisierung im Jahr 2025?
Wir haben zwar Fortschritte gemacht, aber die Digitalisierung schreitet vielerorts nur zögerlich voran – sowohl in Unternehmen als auch in öffentlichen Verwaltungen. Es fehlt oft an einer ganzheitlichen Strategie.
Was meinen Sie genau mit „ganzheitlicher Strategie“?
Digitalisierung muss als Gesamtprojekt betrachtet werden. Es reicht nicht, einzelne Bereiche zu digitalisieren. Systeme und Software müssen miteinander vernetzt sein, damit Informationen, Formulare und Anfragen effizient ausgetauscht werden können – überall und jederzeit.
Welche Probleme entstehen durch fehlende Vernetzung?
Ein gutes Beispiel sind die Ausländerbehörden. Viele arbeiten noch mit Papierakten oder veralteten Systemen. Zudem fehlen bundesweite Standards, die den Informationsaustausch zwischen den Bundesländern ermöglichen. Das behindert nicht nur die Arbeit der Behörden, sondern hat gravierende Folgen für Bürger und Unternehmen.
Was sind die größten Baustellen neben der Vernetzung?
Zum einen die Infrastruktur. Der Glasfaserausbau ist wichtig, aber ohne ausreichende Rechenzentrumskapazitäten können wir langfristig weder Digitalisierung noch künstliche Intelligenz vorantreiben. Zum anderen ist Datensicherheit entscheidend. Wir erzeugen immer mehr digitale Daten, die geschützt und sicher verwaltet werden müssen. Dafür brauchen wir robuste Softwarelösungen und klare Sicherheitsstandards, die die Software mitbringen sollte.
Was muss konkret passieren, um Deutschland voranzubringen?
Wir brauchen eine übergreifende Digitalstrategie, die nicht an Ländergrenzen haltmacht. Verwaltung, Bildung und Wirtschaft müssen stärker vernetzt und koordinierter arbeiten. Nur so schaffen wir die Grundlage für eine zukunftsfähige, wettbewerbsstarke Wirtschaft und Gesellschaft.
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