Sie sprechen von einer neuen Phase der Nachhaltigkeitsarbeit – was meinen Sie damit?
Wie viele Unternehmen haben wir in den vergangenen Jahren intensiv daran gearbeitet, unsere Strategien zu festigen, Prozesse zu etablieren und wichtige Meilensteine in Kernbereichen der Nachhaltigkeit zu erreichen. Nun geht es darum, einen Schritt weiterzugehen und uns erfolgreich für die unmittelbare Zukunft aufzustellen – noch schneller zu werden, bereit für neue gesetzliche Anforderungen zu sein und noch konsequenter Innovationen voranzutreiben.
Wie planen Sie das umzusetzen?
Wir haben vor kurzem unter meiner Leitung ein neues Nachhaltigkeitsteam aufgestellt, das unsere Arbeit über alle Geschäftsbereiche steuert. In Zusammenarbeit mit den Expert:innen im Unternehmen bündeln wir unsere Aktivitäten nun nochmal deutlich stärker. Das hilft uns vor allem in Hinblick auf Verordnungen wie den EU Green Deal, aber auch bei komplexen Themen wie Datenmanagement und Lifecycle Analysis, der Analyse und Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks unserer Produkte entlang ihres gesamten Lebenszyklus.
Wie kann man sich einen solchen Lebenszyklus vorstellen?
Nehmen wir als Beispiel ein Shampoo; hier startet der Lebenszyklus bei der Beschaffung der Rohstoffe und geht dann weiter über Entwicklung, Produktion und Transport bis hin zur Nutzung und Entsorgung. Der jeweilige CO2-Fußabdruck variiert dabei stark. So hinterlässt die Warmwassernutzung beim Duschen einen deutlich größeren Fußabdruck als die Produktion.
Was tun Sie bei Kao, um den Fußabdruck über alle Bereiche hinweg zu verringern?
Wir setzen immer stärker auf nachhaltig geförderte Rohstoffe, zudem entwickeln wir als Teil eines Joint-Ventures aktuell eine nachhaltige Alternative zu Palmöl. In unserer Hauptproduktion in Europa konnten wir die CO2-Emissionen in den letzten drei Jahren um 38 % reduzieren. Darüber hinaus versuchen wir den Einfluss unserer Produkte auf die Umwelt zu reduzieren, etwa durch moderne Formulierungen. Die Inhaltsstoffe unserer Marke Guhl sind bis zu 99 % natürlichen Ursprungs1 und bis zu 99 % biologisch abbaubar2. Zudem sind die Formulierungen vegan und PETA-zertifiziert. Mit der Einführung kleinerer Deckel für unsere Salon-Reihe Goldwell StyleSign sparen wir etwa 22 Tonnen Plastik im Jahr. Den CO2-Fußabdruck unserer Goldwell Colorance und Topchic Zero Tuben konnten wir durch den Einsatz von recyceltem Aluminium und Kappen aus recyceltem Kunststoff um über 75 %3 senken. Bei John Frieda haben wir uns komplett von schwarzem Plastik verabschiedet, was die Recyclingfähigkeit erheblich erhöht. Und unsere Luxusmarke Molton Brown bietet bereits jetzt viele Refill-Produkte an – bis 2030 werden 50 % des Portfolios aus wiederverwendbaren oder nachfüllbaren Verpackungen bestehen.
ÜBER KAO
Als einer der größten japanischen Konsumgüterhersteller, mit bekannten Marken wie Guhl, Goldwell und John Frieda, steht Kao seit über 135 Jahren für Qualität, Innovation und Nachhaltigkeit. Von Darmstadt aus leitet Kao sein globales Salongeschäft, zu dem neben Goldwell auch die Marken KMS Hair, Kerasilk und Oribe gehören. Auch das globale Marketing und die Produktentwicklung von Guhl und John Frieda ist hier angesiedelt. Herzstück sind das europäische Haarforschungszentrum und die Produktion.
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