Wer sich regelmäßig pflegt, will seiner Haut etwas Gutes tun. Doch viele herkömmliche Kosmetikprodukte ent‑ halten Stoffe, die nicht nur fragwürdig für den Körper sind, sondern auch die Umwelt belasten. Silikone und Paraffine etwa sorgen zwar für ein glattes Hautgefühl, können aber auf Dauer Allergien auslösen oder gesundheitsschädlich sein. Palmöl ist oft mit Regenwaldrodung verbunden, Mikroplastik gelangt über das Abwasser in Flüsse und Meere – und bleibt dort. Die ökologischen Folgen sind oft gravierend und langfristig kaum reversibel.
Kein Wunder also, dass immer mehr Menschen zu Naturkos‑ metik greifen. Gemeint sind damit Produkte, die möglichst ohne synthetische Zusätze auskommen und auf natürliche Inhaltsstoffe setzen. Doch nicht alles, was „natürlich“ aussieht, hält auch, was es verspricht. Wirklich verlässlich sind nur anerkannte Siegel, die genau hinschauen – auf die Herkunft der Rohstoffe, deren Verar‑ beitung und die gesamte Produktkette. Sie helfen, beim Einkauf gute Entscheidungen zu treffen.
VIER ZUVERLÄSSIGE LABELS FÜR NATURKOSMETIK
Demeter zählt zu den strengsten Labels in diesem Bereich. Mindestens 90 Prozent der Rohstoffe müssen nach Demeter‑Richt‑ linien erzeugt werden. Verboten sind u. a. Mineralöle, Gentechnik, Nanopartikel sowie schwer abbaubare Stoffe.
NATRUE unterscheidet zwischen drei Stufen – reine Natur‑ kosmetik, Produkte mit Bio‑Anteil ab 70 Prozent und solche mit mindestens 95 Prozent Bio‑Zutaten. Erlaubt sind nur natürliche, pflanzliche, tierische oder mineralische Stoffe.
BDIH Kontrollierte Naturkosmetik legt ebenfalls strenge Maßstäbe an. Um das Siegel zu erhalten, müssen pflanzliche Rohstoffe aus zertifiziert ökologischem Anbau stammen. Tier‑ versuche und tierische Bestandteile von toten Wirbeltieren sind tabu. Für das Prädikat „Bio‑Kosmetik“ sind mindestens 95 Pro‑ zent Bio‑Anteil nötig.
Ecocert zertifiziert nach dem internationalen COSMOS‑Standard. Im Mittelpunkt stehen nachwachsende Rohstoffe, umweltschonende Herstellung und gesundheitlich unbedenkliche Inhaltsstoffe. Dabei wird großer Wert auf Transparenz und Nachhaltigkeit in allen Produktionsschritten gelegt.
GUT FÜR GESUNDHEIT UND UMWELT
Produkte mit diesen Siegeln sind frei von synthetischen Duft‑ und Farbstoffen, Konservierungsmitteln, Gentechnik und Tierversuchen. Stattdessen kommen hochwertige Öle, Wachse, Kräuterextrakte oder ätherische Öle zum Einsatz – möglichst aus kontrolliert biologischem Anbau. Auch der gesamte Herstellungsprozess inklusive Verpackung wird in die Bewertung einbezogen. Das sorgt nicht nur für bessere Hautverträglichkeit, sondern schont auch wertvolle Ressourcen.
Als besonders ressourcenschonend gelten Nachfüllpackungen sowie feste Produkte wie Shampoos und Seifen, die ohne Plas‑ tikverpackung auskommen. Viele Hersteller nutzen inzwischen Glasflaschen oder Kartonverpackungen, die recycelt werden können.
Wichtig zu wissen: Begriffe wie „Bio“, „natürlich“ oder „Natur‑ kosmetik“ sind gesetzlich nicht geschützt. Manche konventionelle Marken fügen ihren Produkten zwar pflanzliche Extrakte hinzu, erfüllen aber nicht die Kriterien zertifizierter Naturkosmetik. Wer auf Nummer sicher gehen will, achtet daher am besten auf eines der genannten Siegel – und im Idealfall zusätzlich auf ein Bio‑Zertifikat.