Hühnerfleisch: Der Mythos vom Klimaheld

Ein Beitrag von VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz

Massentierhaltung verursacht nicht nur immenses Tierleid, sondern hat auch negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit der Menschen.
Massentierhaltung verursacht nicht nur immenses Tierleid, sondern hat auch negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit der Menschen.
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz Beitrag

Hühnerfleisch hat sich das Image eines „besseren“ Fleisches erarbeitet: weniger Emissionen als Rind oder Schwein, regional verfügbar, irgendwie harmloser. Doch wer genauer hinschaut, erkennt: Auch Geflügel aus Massentierhaltung hinterlässt eine schwere ökologische Spur.

Pro Kilogramm Hühnerfleisch entstehen bei der Produktion im Schnitt 5,5 Kilogramm CO2 – mehr als doppelt so viel wie bei Tofu, Linsen oder Kichererbsen. Auch beim Wasserverbrauch schneidet Geflügel schlecht ab: Rund 4.000 Liter fließen in die Produktion eines Kilos Fleisch. Hinzu kommen der enorme Energieaufwand, die Regenwald-Abholzung für Futtermittel und die Belastung von Böden, Luft und Gewässern durch Nitrate und Ammoniak. Von „nachhaltig“ kann also keine Rede sein.

Vanessa Schilke, Kampagnenleiterin bei VIER PFOTEN, bringt es auf den Punkt: „Hühnerfleisch mag auf den ersten Blick klimafreundlicher wirken, ist aber immer noch Teil eines Systems, das Umwelt und Gesundheit massiv belastet. In unserem aktuellen Projekt 1199 decken wir auf, dass die Geflügelindustrie versucht, die harte Realität mit Werbelügen zu vertuschen. Was zählt, sind möglichst große Profite, die auf dem Rücken der Tiere und zu Lasten der Umwelt erzielt werden.“

Wer bewusster isst, kann deshalb viel bewegen – schon kleine Schritte wirken, denn mit einer pflanzenbasierten Ernährung lässt sich der ökologische Fußabdruck deutlich senken. Eine vegane Ernährung kann bis zu 55 Prozent CO2-Emissionen pro Jahr einsparen. Dank Linsen, Tofu und Co. muss niemand auf Eiweiß verzichten. Ergänzt durch Nüsse und Vollkornprodukte entsteht eine vollwertige, gesunde Ernährung. Und im Gegensatz zu Fleisch sind diese Lebensmittel cholesterinfrei, ballaststoffreich und oft sogar mineralstoffreicher.

Wer also wirklich nachhaltig essen möchte, sollte Hühnerfleisch nicht als Kompromiss betrachten. Die bessere Wahl wächst längst auf dem Acker, nicht im Stall – und ist zudem gesünder.

Mehr zum Projekt 1199 von VIER PFOTEN:
www.kurz.vierpfoten.de/1199huehnerleid
 

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