Herr Goldnick, in den letzten Jahren ist Tierwohl verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Wie sehen sie als Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft diese Entwicklung?
Das zunehmende Interesse für die Tierhaltung ist sehr begrüßenswert, genauso wie die steigende Zahlungsbereitschaft für die gestellten Ansprüche an die Tierhalter. Die Geflügelbranche nimmt die Wünsche der Verbraucher an und entwickelt die Haltung kontinuierlich weiter. 90 Prozent des deutschen Geflügels kommt derzeit aus der Haltungsform 2, dies ist der Standard der Initiative Tierwohl. Von Teilen des Handels wird die Haltungsform 3 verstärkt nachgefragt. Die höheren Anforderungen gehen mit einem steigenden Ressourceneinsatz und abnehmender Effizienz einher.
Neben dem Tierwohl gibt es noch viele andere Dimensionen der Nachhaltigkeit. Wie ist die deutsche Geflügelwirtschaft da aufgestellt?
Nachhaltigkeit ist unser Mantra und so entstehen unsere wert- und gehaltvollen Produkte ebenso umweltfreundlich wie auch klimaschonend und dabei ressourceneffizient und unter hohen sozialen Standards. Mit modernster Technik und hocheffizienten Prozessen setzen unsere Erzeuger auf regionale Wertschöpfungsketten und Kreislaufwirtschaft. Deutsches Geflügelfleisch und Eier sind ausgezeichnete Lebensmittel aus sehr guter Erzeugung mit einem vergleichsweise hervorragenden CO2-Footprint.
Konsumgewohnheiten ändern sich. Wie schauen Sie in die Zukunft der Ernährung?
Optimistisch blicke ich in die Zukunft und bin überzeugt, dass sich der seit Jahren anhaltende Trend sowohl zum Geflügel als auch zu den Eiern weiterhin fortsetzen wird. Geflügelfleisch und Eier sind nicht nur wegen des Proteingehalts, sondern auch wegen der Mikronährstoffe und des geringen Fettanteils ernährungsphysiologisch ausgezeichnete Lebensmittel. Unsere Antwort auf die Anforderungen der heutigen Gesellschaft: Eier und Geflügel sind gut für Mensch und Umwelt.
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