»Unternehmen müssen jetzt handeln!«

Mit der „Corporate Sustainability Reporting Directive“ (CSRD) der EU entstehen neue Berichtspflichten für Unternehmen. Ein Interview mit dem CPO von osapiens, Matthias Jungblut.

Matthias Jungblut, CPO von osapiens
Matthias Jungblut, CPO von osapiens
osapiens Beitrag

Welche Anforderungen stellt die CSRD?

Neben der finanziellen Berichtspflicht müssen große Unternehmen künftig auch einen Report erstellen, welcher über die bisherigen Anforderungen der „Non-Financial Reporting Directive“ (NFRD) hinausgeht. Die CSRD verlangt von ihnen, auf ihre Risiken zu schauen und für diese Verantwortung zu tragen, indem sie Kennzahlen zu Nachhaltigkeitsstandards erheben. Wichtig ist, dass die Kennzahlen mit der Kerntätigkeit und dem Geschäftszweck des Unternehmens verknüpft sind.
 

Welche Unternehmen sind betroffen?

Die CSRD gilt für Unternehmen, die zwei von drei Größenkriterien erfüllen: eine Bilanzsumme von mindestens 25 Millionen Euro, Nettoumsatzerlöse von mindestens 50 Millionen Euro oder mindestens 250 Beschäftigte. Sie müssen zu transparenten Lieferketten, Meldepflichten für Menschenrechtsverletzungen, zur Berechnung und Ausweisung von Treibhausgasemissionen und zum bewussten Umgang mit Umwelt, Mitarbeitenden und Gesellschaft berichten. In erster Linie müssen sie sich dafür mit ihren Risiken auseinandersetzen. Sie müssen wissen, in welchem Umfang ihre Geschäftstätigkeit Einfluss in Bezug auf Nachhaltigkeit, Menschenrechte und Umweltauswirkungen hat und darüber Rechenschaft ablegen.

Das klingt sehr aufwendig. Ja, das stellt die Unternehmen vor eine große Herausforderung, da sie die notwendigen Prozesse zur Datengenerierung meist noch nicht etabliert haben. Hinzu kommt, dass es sich bei Nachhaltigkeit um viele Kennzahlen handelt, die nicht eindeutig messbar sind oder neue Messmethoden erfordern. Das Ziel besteht darin, Transparenz zu schaffen, verantwortungsvolle Geschäftspraktiken zu fördern und es Stakeholdern, einschließlich Investoren, Kunden und der Öffentlichkeit, zu ermöglichen, fundierte Entscheidungen zu treffen.
 

Was ist im Detail gefragt?

Die Reporting Directive fordert von Unternehmen über drei Hauptaspekte detailliert zu berichten. Das sind Umwelt-, Sozial- und Governance (ESG)- Aspekte sowie die Notwendigkeit einer Prüfung (Assurance) der berichteten Informationen. Bevor es dazu kommt, besteht für Unternehmen die Herausforderung eine Wesentlichkeitsanalyse durchzuführen, um zu bestimmen, welche Themenbereiche überhaupt relevant und damit zu berichten sind. Diese Analyse erfordert viel Zeit.
 

Welche Lösung hat osapiens hierfür entwickelt?

Unser osapiens HUB automatisiert Compliance und schafft Transparenz. Was im ersten Schritt von Unternehmen als aufwendig und sehr komplex wahrgenommen wird, wird von unserer Software gestützt. So können Unternehmen klaren, strukturierten Pfaden folgen und werden Schritt für Schritt durch die ausführlichen Berichtspflichten geführt. Im Ergebnis konsolidieren wir alle Daten im HUB, wodurch Unternehmen eine langfristige Grundlage haben, Strategien und Fortschrittsmaßnahmen abzuleiten und ihre Performance stetig zu verbessern.

Wie unterscheidet sich die osapiens-Lösung von anderen? Durch die Spezialisierung auf ESG-Compliance deckt der osapiens HUB die Datensammlung und Risikobewertung nicht nur für eine, sondern für mehrere Regulierungen (European Deforestation Regulation (EUDR), Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM), EU-Taxonomie & Co) ab. Somit befinden sich alle ESG-Daten nicht nur an einem Ort, sondern können auch innerhalb der Lösung „osapiens HUB for CSRD“ konsolidiert werden. Für Unternehmen bedeutet dies langfristig die Verbindung von Nachhaltigkeit und Profitabilität.

www.osapiens.com
 

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