Geld für den Erfolg!

Start-ups und Gründern stehen in den ersten Phasen immer mehr Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung
Illustration: Volker Sträter
Antonia Sagast Redaktion

Selbständige und Gründer von Start-ups stehen oft vor der Frage: Wie kann ich  erfolgreich sein, ohne Eigenkapital zu investieren? Eine Möglichkeit ist der sparsame Start: GbR statt GmbH und Home Office statt Büro. Doch daneben gibt es viele Möglichkeiten für Gründungswillige, ihre Geschäftsidee zu finanzieren.


Allerdings hängt das von der Phase des Start-ups ab: Geht es in der Early Stage-Phase noch darum, das Geschäftsmodell zu entwickeln und die Organisation aufzubauen, verlangt die Expansions-Phase nach höheren Summen. Mindestens sechsstellige Beträge sollen den Ausbau des Geschäftsmodells finanzieren und das neue Unternehmen am Markt etablieren. In der Endphase schließlich geht es um den weiteren Ausbau und möglicherweise die Internationalisierung: Das Start-up ist zum veritablen Unternehmen geworden und verlangt nach entsprechenden Investitionen.


Dabei haben es Unternehmen zumindest in den frühen Phasen in Deutschland nicht so schwer. Noch nie zuvor haben Investoren so viel Geld in Start-ups investiert wie heute: 4,6 Milliarden Euro flossen 2018 bei 615 Finanzierungsrunden an deutsche Start-ups, so der Start-up-Barometer der Unternehmensberatung EY. Weil die Zinsen so niedrig sind, springen Investoren rasch auf neue Unternehmensideen an.


Das hat sich übrigens oft in der Familie und im Bekanntenkreis herumgesprochen. Deshalb ist die Möglichkeit, sich durch Kredite aus diesem Umfeld finanzieren zu lassen, sehr attraktiv. Vorteil: Gründer sparen die aufwändigen Bewerbungen für institutionelle Beteiligungen. Nachteil: Wehe, das Vorhaben geht schief!


Eine andere Möglichkeit sind Business Partner oder Kunden, mit denen Gründer eine Finanzierung und Beteiligung vereinbaren. Das Crowdfunding, auch Schwarmfinanzierung genannt, verteilt die Lasten einer Investition auf viele Schultern: Personen investieren über eines der vielen Crowdfunding-Portale in für sie interessante Projekte. Inkubatoren bieten als eine Art „Brutkasten“ vor allem sehr jungen Unternehmen und frischen Gründern Beratung und eine Anschubfinanzierung.


Sehr professionell agieren Business Angels: Meist erfolgreiche Unternehmer unterstützen durch Eigenkapital, Erfahrung und gute Netzwerke. Ähnlich die Beteiligungsgesellschaften, die Risikokapital in junge Start-ups stecken, um sie später mit Gewinn zu verkaufen. Auch sie bieten Netzwerke und Know-how. Und schließlich gewähren Banken besondere Kredite, legen allerdings großen Wert auf hinterlegte Sicherheiten.


Daher können öffentliche Fördermittel Start-ups finanzieren. Bei einem Kapitalbedarf von bis zu 100.000 Euro können Gründer Startgeld bei der KfW-Bank beantragen. Auf europäischer Ebene gibt es Fördermittel über das Programm „KMU Instrument“, auf Bundesebene wiederum haben das Bundesministerium für Forschung und Bildung und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie eigene Programme aufgelegt. Und schließlich gibt es regionale Unterstützung, zum Beispiel durch regionale Beteiligungsgesellschaften oder Förderinstitute der Bundesländer. Dem Weg zum Geld geht auf jeden Fall eine intensive Recherche voraus.

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