Die Region Stuttgart ist bundesweit Spitzenreiter bei der Zulassung von Elektrofahrzeugen. Hier verkehren auf drei Prozent der Fläche Deutschlands sieben Prozent der bundesweit zugelassenen batterieelektrischen Fahrzeuge. Dieser Erfolg beruht auch auf dem Ausbau der Ladeinfrastruktur. Denn alltagstaugliche, schnellladefähige Fahrzeuge mit entsprechender Reichweite benötigen eine verlässliche Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum. Um dies zu gewährleisten, hat der Verband Region Stuttgart bereits 2016 einen Masterplan für flächendeckende Schnellladeinfrastruktur entwickelt. Ziel ist es, von jedem Punkt innerhalb der Region in zehn Minuten die nächste Station zu erreichen – dann kann geladen werden, nahezu wie bisher an der Tankstelle. Der Masterplan hat 58 notwendige Standorte identifiziert, von denen 33 bereits umgesetzt wurden. „Als Automobilregion haben wir eine Vorreiterrolle, wenn es darum geht, die notwendigen Rahmenbedingungen für den Transformationsprozess zu schaffen“, erklärt Dr. Nicola Schelling, Regionaldirektorin des Verbands Region Stuttgart. Der Verband Region Stuttgart ist die politische Ebene der Region mit einer direkt gewählten Regionalversammlung. Seine Schwerpunkte liegen in der Regional- und Verkehrsplanung, dem regionalen Verkehrs- und ÖPNV-Management sowie der Wirtschaftsförderung.
Elektromobilität für bessere Luft – das ist das Motto des Forschungsprojekts LINOx BW, an dem der Verband beteiligt ist. Die dafür zur Verfügung gestellten Bundesmittel werden in den Aufbau von Ladeinfrastruktur beispielsweise in Tiefgaragen, auf Supermarkt- oder auf Firmenparkplätzen investiert. So ist es bisher gelungen, zusätzlich zu den bestehenden rund 1.000 öffentlichen Ladepunkten über 270 weitere im halböffentlichen Raum zu schaffen.
Um dem Stau rund um Stuttgart den Kampf anzusagen, entwickelt die Region eine smarte Verkehrssteuerung. Wegweisende Informationen und die Freigabe von Ausweichrouten durch die Kommunen bewirken einen erheblich flüssigeren Verkehr. Mit Blick auf die Zukunft des autonomen Fahrens investiert die Region zudem in Kooperation mit der Privatwirtschaft in ein flächendeckendes Glasfasernetz – inklusive 5G-Ausstattung entlang der Haupttransversalen.
Durch den Einsatz neuer Technologien gelingt es auch, die bestehende Verkehrsinfrastruktur effizienter zu nutzen und so dem steigenden Mobilitätsbedarf von Menschen und Wirtschaft zügig nachzukommen. Dies gilt für Straße wie für Schiene. Als Aufgabenträger der S-Bahn, die täglich rund 430.000 Personen befördert, verbessert der Verband kontinuierlich das ÖPNV-Angebot in der Region. Mit der Einführung des Zugbeeinflussungssystems ETCS (European Train Control System) hat die Region die Chance, Vorreiter in der Digitalisierung des S-Bahn-Verkehrs zu werden. ETCS wird derzeit bereits im europäischen Hochgeschwindigkeitsverkehr eingesetzt. Im Rahmen dieses bundesweiten Pilotprojekts soll ETCS in der Region Stuttgart nun erstmals in Deutschland für hochbelastete S-Bahn-Systeme zum Einsatz kommen. Dies bedeutet eine deutliche Kapazitätssteigerung und eine Erhöhung der Qualität durch eine bessere Nutzung der vorhandenen Infrastruktur.
Vorne bleiben durch neue Technologien – das ist Ziel und Anspruch der Region Stuttgart.