Umdenken für die Zukunft – Wegbereiter für die Elektromobilität

Webasto, der Weltmarktführer für Dachsysteme und Standheizungen, verfügt über eine starke Marktposition als Systempartner der Automobilbranche. Seit Ende 2016 setzt das Unternehmen zudem auf Elektromobilität.
Matthias Arleth, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, Webasto SE
Matthias Arleth, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, Webasto SE
Webasto Beitrag

Herr Arleth, Webasto stand bisher für Standheizungen und Dachsysteme. Warum investieren Sie jetzt in die Elektromobilität?
Das Thema Elektromobilität ist fest in unserer Doppelstrategie verankert. Beim Erschließen des neuen Geschäftsfelds haben wir uns auf unsere Stärken fokussiert und uns gefragt, was am besten zu unserem Kompetenzprofil passt. Mit mehr als 100 Jahren Erfahrung in der Automobilbranche bringt Webasto viele entscheidende Kompetenzen mit: Wir kennen die Anforderungen der Branche mit all ihren Standards sehr genau. Für die neuen Produktfelder profitieren wir zudem von unserer Fähigkeit, Kunden bei komplexen Projekten von Anfang zu begleiten, von unserem internationalen Lieferanten- und Produktionsnetzwerk sowie unserer Expertise in der Elektronikfertigung und dem Thermomanagement.

Wo erleben Sie die größten Herausforderungen?
Wir haben für uns einen klaren Plan in Sachen Elektromobilität und können hier auf unsere Erfahrungen vertrauen, doch die Rahmenbedingungen sind neu. Damit ein ganzheitlicher Wandel stattfinden kann, braucht es ein besseres Zusammenspiel von Industrie und Politik. In der Transformationsphase müssen wir sehr viel stärker kooperieren. Beispielsweise spielt der schnelle Ausbau der Ladeinfrastruktur eine zentrale Rolle, genauso wie wirtschaftliche Lösungen für die Elektrifizierung des Nahverkehrs. Webasto hat hierfür ein umfangreiches Portfolio an kostenoptimierten Heiz-, Batterie- und Ladesystemen. Beispielsweise ist unser Standard-Batteriesystem ideal für die Elektrifizierung des Nutzfahrzeugemarktes und für Offhighway-Fahrzeuge. Es besteht aus standardisierten Batterieeinheiten, die beliebig zu einem kompletten System kombiniert werden können. Fahrzeughersteller profitieren davon, dass die Entwicklungskosten im Vergleich zu einer eigens entwickelten Batterie deutlich geringer sind. Jeder Kunde bekommt so auch für kleine Stückzahlen ein Batteriesystem ohne die sonst notwendigen sehr hohen Einmalinvestitionen.

Wie geht es jetzt weiter?
Seit dem gelungenen Markteintritt mit Ladelösungen und Batterien 2018 haben wir zahlreiche Serienaufträge gewonnen. Wir werden in den nächsten Jahren weiter in den strategischen Ausbau von Webasto investieren. Unsere Auftragsbücher sind mit insgesamt mehr als 22 Milliarden Euro für die nächsten zehn Jahre gut gefüllt. Kundenprojekte mit Lösungen für die Elektromobilität machen inzwischen bereits elf Prozent des Auftragsbestands aus.
 

www.webasto-group.com/de

Nächster Artikel
Technologie
Dezember 2023
Illustration: Chiara Lanzieri
Redaktion

Kleine Baustoffkunde

Woraus bestehen gängige Baumaterialien und Dämmstoffe, und wie werden sie hergestellt? Wie schneiden sie in Sachen Ökobilanz ab?