Flexible Flotte

Gut fürs Image, gut fürs Recruiting und noch besser für die Umwelt – wie Elektromobilität und neueFirmenwagenkonzepte die Mobilität verändern.

Illustration: Jasmin Mietaschk
Illustration: Jasmin Mietaschk
Julia Thiem Redaktion

Es ist eine spannende Zeit für Fuhrparkverantwortliche. Denn selten waren die Möglichkeiten so vielseitig, der Belegschaft Mobilität zu bieten. Der erste große Trend ist die Elektromobilität, die nicht nur gut fürs Image eines Unternehmens ist, sondern sich auch monetär positiv auswirkt. Allen voran hat die Bundesregierung die Steuern für Hybrid- und Elektrofahrzeuge gesenkt und kurbelt mit einer Vielzahl an Förderprogrammen den Absatz an. Bis Ende des Jahres werden auch gewerbliche Nutzer von rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen mit bis zu 9.000 Euro gefördert – ausgezahlt über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Plug-in-Hybride werden mit bis zu 6.750 Euro bezuschusst. Ab Januar soll die Umweltprämie auf Elektroautos mit einem Listenpreis bis 40.000 Euro auf 6.750 Euro reduziert werden. Liegt der Nettolistenpreis über 65.000 Euro, gibt es nur noch 4.500 Euro vom Staat. Plug-in-Hybride fallen gänzlich aus der Förderung und ab September 2023 soll die Prämie auch nur noch an Privatpersonen ausgezahlt werden.

Etwas besser kommen da die Nutzfahrzeuge weg. Alternative Antriebe werden hier seit Mitte 2021 im Rahmen der EU-Richtlinie „Klimaschonende Nutzfahrzeuge und Infrastruktur“ gefördert. Bis zu 80 Prozent der Investitionsmehrausgaben – im Vergleich zu einem Dieselfahrzeug – werden genauso bezuschusst, wie die dazugehörige Ladeinfrastruktur. Gerade bei Nutzfahrzeugen spielt natürlich die (noch) vergleichsweise geringe Reichweite bei der Flottenumstellung eine wichtige Rolle. Dennoch gibt es erste Pilotprojekte wie etwa von DHL Express, die im 9. Arrondissement der französischen Hauptstadt mit dem MAN Transporter eTGE ihre Pakete ab sofort emissionsfrei zustellt. Und der Sicherheitsdienstleister Prosegur ist mittlerweile sogar mit dem ersten gepanzerten Elektro-Geldtransporter in Potsdam unterwegs.

Wer sich um die laufenden Kosten von E-Fahrzeugen sorgt: Das Institut für Automobilwirtschaft (IFA) hat errechnet, dass sich bei Wartung und Reparatur gegenüber dem Verbrenner immerhin rund 35 Prozent sparen lassen: So fällt der Ölwechsel ebenso weg wie der Ersatz von Kupplungen und Auspuffanlagen. Auch die Bremsen verschleißen wegen der Rekuperationsmöglichkeiten prinzipiell langsamer als bei Autos mit Benzin- oder Dieselantrieb. Damit gleichen sich andere Arbeiten bei E-Fahrzeugen wieder aus, die wegen der Hochvoltproblematik höher berechnet werden – und was in den Köpfen bisher noch Sorge vor höheren Kosten entstehen lässt.

Der zweite große Trend im Bereich des Flottenmanagements sind Abo-Modelle. Hier tut sich gerade einiges am Markt – sowohl bei Pkw als auch bei Nutzfahrzeugen. Der große Vorteil für die Unternehmen: geringerer Organisationsaufwand, höhere Kostenkontrolle und mehr Flexibilität. Vor allem aber kann die Mobilität im Abo- oder On-Demand-Modell erhöht werden, ohne dass die Anzahl der dafür zugelassenen Fahrzeuge steigt. Auch als Einstieg in die Elektromobilität kann ein Abo-Modell zunächst die interessantere Alternative sein. Neue Plattformen bringen Angebot und Nachfrage mittlerweile sehr transparent zusammen. Das Ausstrecken der Fühler in alle Richtungen ist also mehr als attraktiv.

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