»PV-Anlagen sind ein lukratives Geschäftsfeld«

Matthias Karger, CEO des Softwareunternehmens node.energy, über neue Geschäftsmodelle für Eigentümer von Gewerbeimmobilien und energiewirtschaftliche Herausforderungen bei der Umsetzung.

Matthias Karger CEO von node.energy
Matthias Karger CEO von node.energy
Node.Energy Beitrag

Viele Gewerbedächer in Deutschland stehen leer. Lohnen sich PV-Anlagen auf diesen Gebäuden nicht?
Ganz im Gegenteil! Die Voraussetzungen sind heute so gut wie nie: Spätestens seit der Energiekrise im vergangenen Jahr wollen viele Immobiliengesellschaften mit PV-Anlagen eigenen Grünstrom erzeugen. Sie können so mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Einerseits bieten sie ihren Mietern eine günstigere Alternative zum Netzstrom an und andererseits können sie ihre eigenen, strenger werdenden ESG-Anforderungen erfüllen. Vor allem steigern sie mit einer PV-Anlage die Rentabilität und Attraktivität ihrer Immobilie.
 

Warum sehen wir dann nicht viel mehr Anlagen auf Gewerbedächern?
Was viele Unternehmen aktuell noch bremst, ist die konkrete Umsetzung der Geschäftsmodelle für PV-Anlagen. Im Gegensatz zu früher reicht es heute nicht mehr, den Strom einfach einzuspeisen und eine Vergütung vom Netzbetreiber zu kassieren. Die höchsten Erlöse werden nur mit Geschäftsmodellen erzielt, bei denen Abnehmer direkt beliefert werden. Doch die energiewirtschaftlichen und administrativen Prozesse bei der Abwicklung lassen viele heute noch zurückschrecken.
 

Welche Geschäftsmodelle rentieren sich denn besonders für PV-Dachanlagen auf Gewerbeimmobilien?
Es werden künftig zwei Modelle relevant sein – häufig sogar in Kombination. Die höchsten Erlöse lassen sich mit der Vor-Ort-Lieferung von PV-Strom an Mieter als sogenanntes Onsite-Power Purchase Agreement (Onsite-PPA) erzielen. Oftmals erzeugt die PV-Anlage jedoch mehr Strom, als vor Ort genutzt wird. In diesen Fällen bietet es sich an, den Überschuss als sogenanntes Offsite-PPA auch an örtlich weiter entfernte Abnehmer zu verkaufen. Insbesondere die Versorgung anderer eigener Liegenschaften ist eine attraktive Option. Bei beiden Modellen ist jedoch aufgrund der komplexen Anforderungen an Genehmigung, Messung, Vertragsgestaltung und Abrechnung eine sorgfältige Planung unabdingbar. Am Ende muss zudem ein effizienter Betrieb der PV-Anlage sichergestellt werden.
 

Welchen Beitrag leistet dabei node.energy?
Unsere Softwarelösung opti.node ermöglicht Eigentümern von Gewerbeimmobilien den Einstieg in diese attraktiven Geschäftsmodelle. Wir unterstützen bei der Auswahl des passenden Betreibermodells und stellen die Weichen für einen wirtschaftlich optimierten Betrieb – vom Messkonzept bis zur Berücksichtigung der Gewerbesteuer. Im fortlaufenden Betrieb ermöglichen wir unseren Kunden mit opti.node die einfache automatisierte Abwicklung und Abrechnung ihrer Stromlieferungen sowie der behördlichen Meldepflichten. Mit uns können Immobiliengesellschaften ganz leicht und ohne administrative Hürden in das lukrative Geschäftsfeld mit PV-Anlagen einsteigen.

www.node.energy
 

Nächster Artikel
Technologie
Dezember 2023
Illustration: Chiara Lanzieri
Redaktion

Kleine Baustoffkunde

Woraus bestehen gängige Baumaterialien und Dämmstoffe, und wie werden sie hergestellt? Wie schneiden sie in Sachen Ökobilanz ab?

Technologie
Oktober 2023
Bernd Korz, Geschäftsführer Alugha
Beitrag

»Was? Das geht schon?!«

Ein Video minutenschnell in 200 Sprachen übersetzt – KI made in Mannheim will weltweit für bessere Verständigung sorgen.