Elektromobilität neu denken mit smartem Lademanagement

Mobilitätsexperte Konstantin Elstermann setzt auf intelligente Gesamtlösungen.
Schneider Electric GmbH Beitrag

Die Photovoltaikanlage 3 erzeugt Strom – unkontrolliert je nach Sonneneinstrahlung. Die Haushaltsgeräte 2 und das E-Fahrzeug 1 verbrauchen Strom. Der Verbrauch der Haushaltsgeräte lässt sich nicht steuern, jedoch kann die Ladung des E-Fahrzeugs zeitlich variiert werden. Das intelligente Lademanagement von EVlink regelt die Energieströme derart, dass das Elektroauto dann geladen wird, wenn genügend Photovoltaikstrom zur Verfügung steht. In Zukunft könnte diese Steuerung des Ladevorgangs vieler Fahrzeuge von Netzbetreibern 4 durchgeführt werden. So fungieren tausende E-Fahrzeuge im Netz als großer Batteriespeicher und dienen der Netzstabilisierung.

 

 

Eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen – so wünschte es sich einst die Bundeskanzlerin. Doch bereits ein halbes Jahr vor dem gewünschten Zieldatum 2020 steht praktisch fest: Dieser fromme Wunsch geht nicht in Erfüllung. Aber woran liegt das? Trotz der hohen Umweltverträglichkeit von Elektrofahrzeugen schrecken immer noch viele Kunden vor dem entscheidenden Nachteil der CO2-freien Technologie zurück: mangelhafte Ladeinfrastruktur. Gerade in Städten gibt es kaum Platz für öffentliche Ladesäulen und die teilweise veralteten Netze können dem steigenden Bedarf nicht gerecht werden. Was also tun?

 

An der Ladesäule vorbei denken

 

„Es geht nicht darum, Stecker zum Aufladen für E-Autos zu finden“, erläutert Konstantin Elstermann. Der Mobilitätsexperte des globalen Energiespezialisten Schneider Electric ist überzeugt von der Zukunftsfähigkeit der Elektromobilität: „Vielmehr betrachten wir die lokale Infrastruktur und beziehen beispielsweise Gebäude in das Lademanagement mit ein.“ Die Voraussetzung dafür ist digitale Vernetzung.


Und die Idee ist durchaus charmant: Auto, Ladesäule und Gebäude werden nicht unabhängig voneinander gedacht, sondern sind innerhalb eines intelligenten Stromnetzes –eines Smart Grids – zu wechselseitiger Kommunikation befähigt. Sie können sich ganz eigenständig über ihren jeweiligen „Energiehunger“ verständigen und den Verbrauch effizient regeln. Kein Science Fiction, sondern längst digitale Realität.

 

Das Gebäude als Dienstleister

 

Die meisten Elektroautos werden in der eigenen Garage oder bei der Arbeit geladen. Für Stromnetze und Geldbeutel ist das oft eine ziemliche Herausforderung und glücklich schätzen kann sich, wer in einem Häuschen wohnt, das mitdenkt und spart.
Das sogenannte „Smart Building“ ist ein volldigitalisiertes Gebäude, dessen sämtliche Funktionen – von der Heizung bis zur Nachttischlampe – digital steuerbar sind. Auch die Ladesäule in der Garage ist in das Netz integriert und wenn das Auto abends eingeparkt und digital verbunden ist, speist es das intelligente Lastmanagement mit der dringend benötigten Energie. In Spitzenlastzeiten dagegen können auch andere Prioritäten gesetzt werden – wie etwa in der Halbzeitpause eines Pokalfinales, in der Fernseher, Herd und Kühlschrank auf Hochtouren laufen. Die Familienkutsche wird dann vorübergehend nicht oder nur wenig geladen. Alles ganz automatisch.

 

Aufbruch in eine smartere Zukunft

 

Rückgrat eines intelligenten Lastmanagements sind präzise Messungen in Echtzeit. Jederzeit muss klar sein, welche Verbraucher wann und wie viel Strom benötigen. Die Voraussetzung dafür: Die eingesetzte Software muss den IQ-Test bestehen – das System muss clever sein, reiner Datenwust bringt gar nichts. Smarte Lademanagement-Systeme wie EVlink können zum Beispiel aus erhobenen Daten sinnvolle Erkenntnisse ableiten. Das ermöglicht die intelligente Steuerung der Energieströme. Mit dem Menschen kommunizieren sie über das Smartphone.


Der Vorteil smarter Automatisierung: Eingebettet in die Gebäudetechnik und Smart Grids wird der elektrische Fuhrpark dann geladen, wenn viel erneuerbare Energie zur Verfügung steht – sprich wenig kostet – oder die Netzauslastung gering ist. Für Konstantin Elstermann ist das längst keine Utopie mehr. Draußen auf dem Parkplatz vor dem Bürofenster laden seine Kollegen schon heute ihre Elektroautos per EVlink. Dank smarter Ladeinfrastruktur kommen bis 2021 noch weitere 750 E-Autos in Deutschland dazu.

 

www.schneider-electric.de

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