Repowering: essentieller Baustein der Energiewende

Die VSB Gruppe setzt Photovoltaik- und Windenergieprojekte um. Jüngster Erfolg: der Erhalt der behördlichen Genehmigung für ein europaweit herausragendes Repowering-Projekt

Frédéric Lanoë, CEO der VSB Gruppe
Frédéric Lanoë, CEO der VSB Gruppe
VSB Gruppe Beitrag

Das Repowering-Projekt Elster im Landkreis Wittenberg (Sachsen-Anhalt) gehört europaweit zu den größten Repowering-Vorhaben, die bislang umgesetzt wurden. Was geschieht da genau?
Im Windpark werden 50 Windenergieanlagen durch 16 leistungsstärkere und modernere Anlagen ersetzt – genau das bedeutet ja Repowering. Dabei verkleinern wir die Fläche des Windparks um ca. 1/3, setzen aber Turbinen ein, die statt bisher je 0,6 MW künftig 6,6 MW erzeugen und zudem viel höher sind – denn weiter oben gibt es mehr Wind. Die installierte Gesamtleistung steigt so von derzeit 30 MW auf stattliche 105,6 MW. So wird der Windpark nach seiner geplanten Inbetriebnahme im dritten Quartal 2024 jährlich rund 235 GWh Strom generieren – genug, um rund 150.000 Menschen mit sauberer, bezahlbarer und regional erzeugter Energie zu versorgen. Im Vergleich zu konventionell erzeugtem Strom spart der Windpark jährlich rund 180.000 Tonnen CO2 ein. Das entspricht in etwa dem Jahresausstoß von 86.000 Mittelklassewagen bei einer Fahrleistung von jeweils 12.000 Kilometern.

Ist Repowering also ein essentieller Baustein für die Energiewende?
Definitiv! Durch das Repowering des Windparks Elster wird ungefähr sechs Mal mehr Menge an Erneuerbarer Energie erzeugt. Gleichzeitig sinkt die Anzahl der Anlagen im Windpark signifikant. Die Turbinen werden immer leistungsfähiger, sodass mehr Energie mit weniger Anlagen produziert werden kann.

Wird die VSB Gruppe demnach in Zukunft verstärkt auf Repowering-Projekte setzen?
Repowering ist ein entscheidendes Instrument zur Erreichung der deutschen und europäischen Klimaziele. Aufgrund der vielen Vorteile wie verbesserter Wirtschaftlichkeit und hoher gesellschaftlicher Akzeptanz sind Repowering-Vorhaben für uns als Projektierer sehr attraktiv. Dieses Potenzial hat VSB frühzeitig erkannt und die entsprechenden strategischen Weichenstellungen vollzogen. Schließlich findet dieses Leuchtturmprojekt nicht zufällig unter dem Dach der VSB statt. Natürlich haben wir auch viele andere Repowering-Projekte in der Pipeline, aber das Elster-Vorhaben ist für den gesamteuropäischen Raum schon sehr herausragend. Wir müssen jederzeit das volle Potenzial ausschöpfen, das uns zur Verfügung steht. Dafür sind Repowering-Projekte unverzichtbar, sodass diese bei VSB künftig eine äußerst wichtige Rolle spielen.

Was waren vor der Genehmigung des Elster-Repowerings durch die Behörden die größten Herausforderungen?
Wir hatten natürlich mit den immer noch recht langsamen Genehmigungsprozessen zu kämpfen. Hier würden wir uns regulatorische Erleichterungen wünschen – nicht nur auf Bundesebene, sondern auch auf Landesebene.  Klar ist, dass man ein Mammutprojekt dieser Größenordnung nicht in wenigen Monaten über die Bühne bekommen kann. Ganz im Gegenteil: Die ersten Ideen für das Repowering-Projekt Elster reichen mittlerweile fast 10 Jahre zurück. In dieser Zeit haben wir z.B. über 200 Verträge mit rund 110 verschiedenen Eigentümern neu abgeschlossen, nicht weniger als 1.200 Zauneidechsen in eine neue Heimat umgesiedelt, und dafür gesorgt, dass landwirtschaftliche Arbeiten auf dem Areal des Windparks stattfinden können. Dieser Erfolg war nur möglich, weil das gesamte Projektteam jederzeit voller Leidenschaft, Zielstrebigkeit und Know-how auf ein gemeinsames Ziel hingearbeitet hat. Ich bin stolz auf unser Team, dieser Erfolg kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. In der Unternehmensgeschichte der VSB Gruppe ist dieses Projekt ein ganz besonderer Meilenstein!

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