Die chemische Industrie weltweit und in Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Es gilt, klimaneutral zu produzieren, die Abhängigkeit von fossilen Ressourcen zu verringern und problematische Abfälle nachhaltig zu entsorgen und weniger auf Deponien zu lagern. Große Hoffnung setzt die Branche deshalb auf elektrosynthetische Verfahren. Sie erlauben es in vielen Fällen, chemische Produkte im oben beschriebenen Sinne zu erzeugen – und können helfen, chemische Abfallprodukte zu recyclen oder – Stichwort Upcycling – andere Wertprodukte daraus zu machen.
Genau hiermit beschäftigt sich die in Regensburg ansässige ESy-Labs GmbH. „Wir entwickeln elektrosynthetische Verfahren für die Herstellung von organischen und anorganischen Reinstoffen“, sagt CEO Dr. Tobias Gärtner. „Dabei setzen wir auf den Einsatz von Strom aus erneuerbaren Quellen.“ Beispiel für eine solche von ESy-Labs entwickelte Elektrolyse-Anwendung ist die Rückgewinnung des knappen Rohstoff Zink etwa aus den Filterrückständen von Feuerverzinkern oder Müllverbrennungsanlagen.
„Mit unseren Verfahren tragen wir zu einer echten Kreislaufwirtschaft bei – die wertvollen Rohstoffe aus Abfallprodukten können so mit hohem Wirkungsgrad wiederverwendet werden“, sagt Prof. Dr. Siegfried. R. Waldvogel, CTO bei ESy-Labs. Entscheidend sei, dass Unternehmen der chemischen Industrie jetzt Entscheidungen treffen, welche die Zukunftsfähigkeit und Standortsicherheit in Deutschland erlauben. Ist eine Produktionslage einmal genehmigt oder die Investitionen getätigt, sei die Umstellung auf ein neues, nachhaltigeres Verfahren oft schwierig. Deshalb müssten die Weichen für eine in wirtschaftlicher und ressourcenschonender Hinsicht nachhaltige Produktion heute gestellt werden: „Die Elektrifizierung der chemischen Industrie auf Grundlage erneuerbarer Quellen ist ein zentraler Baustein für die Erlangung der Nachhaltigkeitsziele, der Energiewende und der Erhaltung der technologischen Souveränität in Deutschland und Europa“, bringt es Prof. Waldvogel auf den Punkt.
Mit Screening und „Design of Experiments“ zur Anwendung.
