Gerechtigkeit? Kommt drauf an, wen man fragt!

Ein Beitrag von BEPANTHEN ®-KINDERFÖRDERUNG

Mütter fühlen sich in Deutschland deutlich häufiger benachteiligt als Väter.
Mütter fühlen sich in Deutschland deutlich häufiger benachteiligt als Väter.
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Wie gerecht ist das Leben in Deutschland? Diese Frage hat die Universität Bielefeld im Auftrag der Bepanthen®-Kinderförderung diesmal Eltern gestellt – mit teils ernüchternden Antworten. Das Bild, das sich dabei zeigt: Gerechtigkeit wird sehr unterschiedlich erlebt – je nachdem, ob man Mutter oder Vater ist, ob man allein oder in Partnerschaft erzieht, ob man in der Stadt oder auf dem Land lebt.

Am auffälligsten: Mütter fühlen sich deutlich häufiger benachteiligt als Väter. Sie sagen: Für harte Arbeit gibt es oft keinen gerechten Lohn (61 Prozent), Rentnerinnen und Rentner seien nicht ausreichend abgesichert (82 Prozent), und gerechte Lebensbedingungen? Fehlanzeige – sagen fast 84 Prozent der befragten Frauen, während Väter das mit 69 Prozent etwas optimistischer sehen.

Vor allem alleinerziehende Mütter erleben laut Studie besonders häufig Ungerechtigkeit. Fast 90 Prozent finden, dass Rentnerinnen und Rentner im Alter schlecht dastehen. Und 84 Prozent glauben, dass Kinder aus ärmeren Haushalten schlechtere Chancen haben. Ein alarmierender Befund – zumal diese Einschätzungen nicht nur Gefühlssache sind. Auch Einrichtungen wie das Hilfswerk „Die Arche“ bestätigen: Viele Familien stehen mit dem Rücken zur Wand.

„Ohne starke Eltern und ohne starke Kinder wird unsere Gesellschaft kaputtgehen“, warnt Gründer Bernd Siggelkow.

Spannend auch: Der alte Ost-West-Graben spielt bei der Gerechtigkeit kaum noch eine Rolle. Stattdessen zeigen sich neue Linien – vor allem zwischen Männern und Frauen, Stadt und Land. So empfinden etwa 65 Prozent der Eltern auf dem Land, dass harte Arbeit sich nicht lohnt. In der Stadt sagen das nur 52 Prozent.

Die Wissenschaft zieht ein klares Fazit: „Die Vorstellungen von Gerechtigkeit sind oft ähnlich – die Wahrnehmung der Realität aber sehr unterschiedlich“, sagt Studienleiter Prof. Holger Ziegler. Diese Ergebnisse sollten uns alarmieren: Denn erlebte Zufriedenheit unterstützt die körperliche und seelische Gesundheit von beiden – Eltern und Kindern!

www.bepanthen.de/kinderfoerderung
 

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